WENN’S ZUM 'AUS DER HAUT FAHREN' IST:

LUNGE # DICKDARM

SYMBALLESTHAI® MASSAGE-RITUAL

LÄSST

 in den dafür adaptierten Formen der

KLASSISCHEN MASSAGE

SEGMENT-MASSAGE

BINDEGEWEBS-MASSAGE

MANUELLEN LYMPHDRAINAGE

FUSSREFLEXZONEN-MASSAGE

v.a. aber mit AKUPUNKT-MERIDIAN-MASSAGE 

 

durch PURIFICATIO 

der DEPRESSIVEN VERSTIMMUNG

MIT IHREN (SCHLEIM-)HAUT-BELASTUNGEN

mittels sich in SAKRAL-EKSTASE ereignender 

DERMALER  SOPHROSYNE 

AUFERSTEHEN 

ZU EINER UR-VERTRAUENDEN 'HAUT'

 

'DEPRESSION', 'SOPHROSYNE' und 'UR-VERTRAUEN' 

werden im Rahmen dieser SYMBALLESTHAI®-Behandlung nicht bloß als mentale Größen verstanden

                                                                               sondern als 

 NÄHERHIN ALS BESTIMMTE BEFINDLICHKEIT DER /S                           

  •                      LUNGE

Denn: "Im Atmen ist der Mensch gleichzeitig sowohl in seiner körperlich-materiellen Dimension als auch in seiner seelischen und geistigen Dimension gegenwärtig."

(Gautschi Roland, Neurophysiologische Grundlagen der Atemtherapie, 4 (https://www.kehl-33.ch/pdfs/Gautschi_Atemtherapie_2018.pdf; Abfr. 10.9.23)

Depression scheint nicht weit zu sein, "wenn bei einem Menschen der wie beim Ein-und Ausatmen fließende Kontakt und Austausch mit seiner Umgebung ins Stocken geraten oder behindert ist. Im emotionalen Bereich drückt sich der verletzte Kontakt in übermäßiger Trauer, Kummer, Besorgnis, Enttäuschungen und einem allgemeinen Lebenspessimismus aus, in chronischer Form in Einsamkeit und in dem Gefühl, keinen Zugang zu anderen Menschen zu haben, isoliert zu sein, abgeschnitten zu sein.

Im geistigen Bereich bewirkt eine Störung der Lungenfunktion religiösen Puritanismus, rigide Moralanschauungen und intoleranten Fanatismus," 

[Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Vlg. (Stuttgart), 3.Aufl. 2005, ISBN 978-3-8304-7307-7, S.76] 

  •                  DICKDARMs

Mit 'Dickdarm' assoziieren wir üblicherweise die Ausscheidungsfunktion. Aber auch beim 'Dickdarm' kommt es -wie bei der Lunge- sowohl auf das Aufnehmen als auch auf das Abgeben an. Zu beachten ist ja, dass im Dickdarm dem Speisebrei Wasser entzogen und damit Wesentliches für unseren Wasser-und Elektrolyt-Haushalt geleistet wird: Im aufsteigenden und im Querkolon werden vor allem Wasser und Elektrolyte resorbiert. Ohne diese Resorption von Flüssigkeit, also ohne diesen  Beitrag zur Aufrechterhaltung des inneren Wassermilieus, würde der Flüssigkeitshaushalt des Körpers zusammenbrechen. Darüber hinaus findet eine Fermentation des Darminhalts durch Bakterien statt. In den hinteren Kolonabschnitten wird der Darminhalt weiter eingedickt und gespeichert. Andererseits - und damit wieder das Ausscheiden ansprechend- dem Darminhalt wird Schleim beigemengt, er wird als Kot gut gleitfähig: Weiters: Im Dickdarm leben eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterien, Einzeller und Viren. Die meisten Mikroorganismen sind unentbehrlicher Bestandteil des Verdauungssystems, da sie dem Körper helfen, schwer verdauliche Stoffe zu verwerten, wie z. B. Zellulose. Für den Menschen ist eine gesunde „Darmflora" deshalb für eine geregelte Verdauung wichtig. Das heißt aber bekanntlich nicht, dass nicht auch ausgeschieden werden soll: der Stuhl besteht ja fast zur Hälfte aus Bakterien. 

'Aufnehmen' und 'Abgeben' aber nicht nur in körperlicher Hinsicht: "Die geistigen Funktionen des Dickdarms sind das Nachdenken, das Abschiednehmen von Wünschen, Erwartungen und Vorstellungen und das Ausscheiden von gedanklichem Ballast." (Eckert Achim, Das heilende Tao. Die Lehre der fünf Elemente. Baaiswissen für Qi Gong und Tai Ji, Akupunktur und Feng Shui, Verlag Herman Bauer, Freiburg im Breisgau, 9.Aufl. 2002, ISBN 3-7626-869-5, S. 104). Andererseits kommt es aber auch auf die mit dem körperlichen Geschehen in Analogie stehende geistige Aufnahmebereitschaft an. 

 

So wird man -auch wenn es zunächst als 'obszön' (aus lat. obscēnus, obscaenus 'anstößig, unanständig, abscheulich, unsittlich', Rückbildung aus *obscaenāre 'Schmutz über etw. verbreiten'; zu lat. caenum 'Schmutz, Kot, Unflat') gelten mag, sagen können: In seiner sowohl aufnehmenden als auch ausscheidenden Dickdarm-Tätigkeit ist der Mensch gleichzeitig sowohl in seiner körperlich-materiellen Dimension als auch in seiner seelischen und geistigen Dimension gegenwärtig. (vgl. die - gerade auch für Depressive spürbare- Erleichterung nach morgendlichem Stuhlgang)

 

Wenn man -so zusammenfassend- wahrnimmt, dass -von ihrer Potenz her, leider aber nicht immer realiter "die Lunge das Organ (ist), das die ständige Verbindung mit der Umwelt aufrecht erhält. Mit jedem Atemzug nehmen wir Sauerstoff und Qi, Lebensenergie, auf und geben Kohlendioxid ab." [Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Verlag Stuttgart, 4.überarb. Aufl., ISBN 978-3-8304-7307-7, S.76], und auch der Dickdarm in  seiner gesunden Funktionalität als Ausgewogenheit von Aufnahme und Abgabe charakterisiert werden kann,

so stellt sich -nicht nur im Krankheitsfall, sondern auch bzgl. der oft vergessenen Aufgabe, sich um die Förderung der eigenen Lungen- und Dickdarm-Gesundheit zu bemühen- die Frage nach dem 'Wie' der Beeinflussung von 'Lunge' und 'Dickdarm'.

Im Rahmen einer SYMBALLESTHAI-Behandlung des Typs D erfolgt dies orientiert am Funktionsprinzip der

 

HAUT,  

 die verstanden wird als 

SYSTEM DER DIE 'HAUT' BILDENDEN GEWEBSTYPEN

(Deckgewebe [Epithelgewebe], Binde- und Stützgewebe, Muskelgewebe und Nervengewebe),

die eben -weil ein 'System'- bezeichnet werden kann als Organ.

Spezifisch sei noch hingewiesen: "Der chinesische Organbegriff des Dickdarms umfasst auch die Schleimhäute des Organismus: die Schleimhaut des Verdauungstraktes, die Schleimhautauskleidung von Nase und Nebenhöhlen und die Schleimhäute von Gallenblase und Urogenitaltrakt. Seine zentrale Funktion ist nicht nur Ausscheidung von Giftstoffen und Schlacken, sondern auch Schutz: die Schleimhaut der Nase filtert die Atemluft, die Schleimhaut von Verdauungs- und Urogenitaltrakt bildet eine Barriere gegenüber Bakterien, Pilzen und Viren. [Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Verlag Stuttgart, 4.überarb. Aufl., ISBN 978-3-8304-7307-7, S.87]

Spezifisch ist noch hinzuweisen auf das "SCHUTZSCHILD HAUTMIKROBIOM"

"Die Haut stellt mit knapp zwei Quadratmetern Oberfläche ein riesiges Ökosystem für Mikroorganismen dar. Auf ihr leben Bakterien, Archaeen und Viren - auch Pilze und Milben tummeln sich dort. ... Generell ist das Hautmikrobiom sehr individuell zusammengesetzt und unterliegt auch, abhängig von der Körperstelle, teilweise enormen Schwankungen. Besonders extrem variiert das Mikrobiom an den Füßen, an anderen Stellen -auch an den Handflächen- ist das Mikrobiom hingegen relativ stabil.

Das Mikrobiom der Haut steht mit der Umwelt in regem Austausch: Der menschliche Körper ist von einer regelrechten 'Mikrobenwolke' umgeben - über sie können Mikroorganismen auf Gegenstände, Menschen, Tiere etc. in unserer Umgebung übertragen werden." (Moissl-Eichinger Christine im Interview zu "Schutzschild Hautmikrobion", in: bauchgefühl. einsichten in die Darmgesundheit, 7.Ausgabe, S.6-7)

"Die Mikroben sind ein wichtiger Faktor bei der Aufrechterhaltung der Schutzbarriere unserer Haut. Sie verteidigen uns gegenüber Krankheitserregern, fördern den niedrigen pH-Wert der Haut und unterstützen unser Immunsystem." (Moissl-Eichinger Christine im Interview zu "Schutzschild Hautmikrobion", in: bauchgefühl. einsichten in die Darmgesundheit, 7.Ausgabe, S.7)

 

Dass dabei aber nicht nur die Physis der Haut gemeint ist; zeigen Redewendungen  (wie z.B. dass man sich 'in seiner Haut nicht /oder: doch/ wohl fühle', es 'zum aus der Haut fahren sei', eine zu 'dünne Haut' habe, etwas einem zu sehr 'unter die Haut gegangen sei', 'nicht aus seiner Haut herauskönne', jemand 'eine Haut wie Leder' habe, 'seine Haut zu Markte trage', 'seine eigene Haut retten' wolle, 'seine Haut so teuer wie möglich verkaufen' wolle, 'sich seiner Haut wehre', 'sich auf die faule Haut lege', nicht 'in der Haut von XY stecken wolle', 'mit Haut und Haaren' etc.).

 

Hinter diesen Redewendungen steht ein EXISTENZIELLES VERSTÄNDNIS DER HAUT: "Sie ist Grenz- und Kontaktorgan, Ausdrucks- und Eindrucksorgan, sie ist Atmungs- und Sinnesorgan und dient der Thermoregulation. Als Ausdrucksorgan nehmen wir sie wahr im Erröten, Erblassen, Schwitzen, in der Gänsehaut als Ausdruck der Scham, der Angst, der Erregung; als Eindrucksorgan spielen für den Beschauer ästhetische Gesichtspunkte eine Rolle, ...;  als Atmungs- und Sinnesorgan wird sie vor allem dann zum Problem, wenn diese Funktionen beeinträchtigt sind, was auch für die Wärmeregulation gilt." (Condreau Gion, Haut - Grenze zwischen Mensch und Welt?, 9, in: Haut ganzheitlich verstehen und heilen, hrsg. Gion Condrau, Wilfrid Dogs, Werner J. Meinhold, Karl F. Haug Vlg. Heidelberg 1997, 9-21) 

 

Will man bei einer ganzheitlich ('ganzheitlich' unterscheidet sich von 'psychosomatisch'. Psychosomatisch Haut zu verstehen löst nicht -wie Condreau unter "Hauterkrankungen und Beziehungsstörungen" ausführt- die Dualismus-Problematik: "Denn das Wort 'Psychosomatik enthält bereits sprachlich den Dualismus zwischen einer 'Psyche' und einem 'Soma' [Condreau Gion, Haut - Grenze zwischen Mensch und Welt?, 16, in: Haut ganzheitlich verstehen und heilen, hrsg. Gion Condrau, Wilfrid Dogs, Werner J. Meinhold, Karl F. Haug Vlg. Heidelberg 1997, 9-21] ) verstandenen Massage auf diese existenziellen Haut-Belange eingehen, so hat man -so meine Hypothese- eben obiger Charakteristik der Haut als eines  Organs, das im Zusammenspiel der oben genannten Gewebsformen gesund funktioniert bzw. deren Zusammenspiel leider auch gestört sein kann, einzugehen.

Da es nicht 'leicht' ist, dieses am Funktionsprinzip der Haut orientierte Zusammenspiel wieder werden zu lassen, braucht es ein

das Anleihen nimmt an der Charakteristik der TRAUER-Phasen v.a. nach Verena Kast

              sowie an Mt 5,4: "Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden"

Trauer wird bei SYMBALLESTHAI®-Behandlungen aber nicht nur als ein geistiges/seelisches  Phänomen verstanden, sondern "Trauer ist in der TCM die Emotion, die den größten Einfluss auf die Lunge hat." [16] "Eine Störung im Lungen-Meridian ... blickt zurück und nicht nach vorne. ... Man trauert um verlorene Personen, verlorene Möglichkeiten, verlorene Lebenszeit." [16] "Wenn es einen gedanklichen Sprung gibt, unter dem die zukunftsliebende Lunge am meisten leidet, dann ist es der Sprung zurück, zu Ereignissen, die zu hängenden Schultern und Atemnot geführt haben" [16] "Das ist für die Lungenenergie so, als würden wir einatmen und den Atem anhalten. Wir konservieren die bereits verbrauchte Luft, anstatt uns für Neues zu öffnen. Das raubt Perspektiven und Möglichkeiten. Letztendlich wird man zur traurigen Gestalt. Und traurige Gestalten tendieren zu einer eher pessimistischen Grundeinstellung." [16]

Konkreter heißt das:

  • DIE DEPRESSIV MACHENDE ENT-TÄUSCHUNG IST WAHR ZU NEHMEN: u.zw. nicht bloss geistig, sondern IN DEN BELASTUNGEN DER LUNGE UND DES DICKDARMS 

Auch wenn wir meinen, dass 'nicht wahr sein kann', vom Partner verlassen, von der Firma, der wir jahrzehntelang die Treue gehalten haben, gekündigt worden zu sein; die versprochene Führungsposition nicht erhalten zu haben; vom Versprechen, dass die Aktie steigen werde, niemand mehr etwas hören will ...

so sollten wir 'mitkriegen', dass sich in der Depression der Brustraum unserer LUNGE zusammenzieht, der DICKDARM verstopft - und uns dementsprechend CO2  sowie überflüssige Nahrungsreste belasten.

Im Spüren dieser Belastungen sollte sich Betroffenheit zeigen und Reue darüber, dass man leicht-gläubig der Versuchung der Luxuria erlegen ist.

Bekanntlich gibt es eine Reihe von Depressions-Behandlungen.                                                                   

                                 ? WESHALB NUN AUCH

WEIL SYMBALLESTHAI-PURIFICATIO

DURCH BEZUGNAHME AUF HAUT-KONTAKTE

AUS DEPRESSIVER [A] ENT-TÄUSCHUNG [B] EKSTASIEREN LÄSST:

ALSO

EINERSEITS VON (AUCH VON EINEM SELBST KOMMENDER) TÄUSCHUNG BEFREIT

UND ANDERERSEITS FÜR DIE EIGENTLICHEN BEDÜRFNISSE ÖFFNET

 

PURIFICATIO

[A] der im ICD unter "Affektive STÖRUNGEN" als Leiden "unter einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität" charakterisierten "DEPRESSIVEN EPISODEN"

STÖRUNG, verstanden als 'unerwünschte Beeinträchtigung' bzw. als 'vorübergehende Fehlfunktion', braucht eine Behandlungsform, die 'das Kind nicht mit dem Bad' ausschüttet: die also sich nicht nur auf den Störfaktor (But the very next day you gave it away) fokussiert

Dementsprechend ist zu fragen, ob die bezüglich einer häufig als Lust-Losigkeit charakterisierten Depression die als erster Schritt unbedingt erforderliche Aufklärung bzgl. Lust-Feindlichkeit [Pfaller x] ausreicht; braucht es nicht doch auch -wie es eben Purificatio vorsieht- die Einsicht, dass das Fehlen von Lust sich -genauso wie etwa Vitamin-Mangel- als Vereinsamung auswirkt? Sollte sich nicht doch -anstelle Vereinsamung (egoistisch und deswegen erfolglos) zu beklagen- das latente Lust-Potential entdecken lassen?

und dabei aber vergisst, dass das/der/die Gestörte eben nicht 'an sich' funktionsunfähig ist. (Erläuter- und konkretisier-bar wird dies etwa anh. der Beobachtung, dass auch beim Depressiven in der präsynaptischen Endigung einer Nervenzelle synaptische Vesikel vorhanden sind, die membranumhüllt Neurotransmitter enthalten)

Das heißt, Purificatio nimmt ernst, dass es sich bei Depressionen um Störungen und nicht um Zerstörung handelt - wenn es aber zur Zerstörung gekommen ist, wurde dem zerstörenden Faktor zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. (vgl. dazu, dass es -um im klinischen Sinne als Depression gewertet zu werden- eine über längere Zeit andauernde Symptomatik braucht) 

[B] der -existenziell charakterisiert- aus ENT-TÄUSCHUNG entstandenen Depression
  • in der wahrgenommen wird, wie leicht wir Täuschung aufsitzen.
                 Das fällt uns allerdings nicht so leicht; Denn:
      • 'Du bist nicht mehr du selbst, sondern etwas Fremdem ausgeliefert', sagt Andrew Solomon über seine eigenen Erfahrungen im Reich der Depression. 'Ich fühlte mich, als hätte ein Dämon von mir Besitz ergriffen', erklärt eine schwer depressive Patientin ihren Zustand. Bei solchen Beschreibungen drängt sich der Eindruck von Besessenheit im Sinne von Besetzungen durch fremde Seelenenergie auf ..." [1]

      • "Die DEPRESSION IST DAS GELÄNDER DES FÜHRUNGSLOSEN MENSCHEN, sie ist nicht nur sein Elend, sondern das Gegenstück zur Entfaltung seiner Energie. Die Begriffe Projekt, Motivation und Kommunikation sind die beherrschenden Werte unserer Kultur. Sie sind die Losungen der Epoche. Nun ist die Depression eine Pathologie der Zeit (der Depressive hat keine Zukunft) und der Motivation (der Depressive hat keine Energie, seine Bewegungen sind verlangsamt, seine Sprache ist schleppend). Der Depressive hat Mühe, Projekte zu formulieren, ihm fehlen die Energie und die Motivation dazu. Mit seiner Gehemmtheit, Impulsivität oder Zwanghaftigkeit kommuniziert er schlecht mit sich selbst und mit anderen. Mit den mangelnden Projekten, der mangelnden Motivation, der mangelnden Kommunikation ist der Depressive das genaue Negativ zu den Normen unserer Sozialisation. Wir sollten uns über den explosiven Gebrauch der Begriffe Depression und Sucht in der psychiatrischen wie in der Alltagssprache nicht wundern, denn Verantwortung übernimmt man, und die Pathologien, die sie mit sich bringt, werden behandelt. Der unzulängliche und der zwanghafte Mensch sind die beiden Gesichter dieses Janus." (Ehrenberg)

      • vielleicht gehören manche Depressionen -um es mit Pfaller zu formulieren- zur Kategorie der  "Einbildungen ohne Eigentümer" [also "Einbildungen, die in der Form einer Distanz erlebt und aufrecht erhalten werden." ] (wie z.B. 'Ich glaube an den Weihnachtsmann') (Pfaller Robert, Die Illusionen der anderen: Über das Lustprinzip in der Kultur, Suhrkamp Frankfurt/Main 2002, S.10)

      • Im Zusammenhang einer Charakteristik der Depression als Lust-Losigkeit wird relevant, dass eine "Einbildung ohne Eigentümer einen ideologischen Mechanismus darstellt, der nicht nur Lust-, sondern auch Schuldgefühle verteilt und der geeignet scheint, auf diese Weise den Zusammenhang ganzer Gesellschaften zu regeln." (Pfaller Robert, Die Illusionen der anderen: Über das Lustprinzip in der Kultur, Suhrkamp Frankfurt/Main 2002, S.9).
  • und in der - gerade auch vor sich selbst- eingestanden wird, der Täuschung erlegen zu sein: "Irrtum" sagte der Igel ..., und stieg von der Drahtbürste.

Dementsprechend braucht es ein Ritual, das die Ent-Täuschung purifiziert, also einerseits die Täuschung, auch wenn sie von einem selbst herrührt, als solche wahrnimmt, andererseits aber uns öffnet für die eigentlichen Haut-Bedürfnisse.

 

Deren Wahrnehmung wird aber nicht möglich im Rahmen der üblichen horologischen Zeit- bzw. dreidimensionalen  Raum- Kategorien, sondern es braucht 

DIE PHASE DES SICH-TRENNENS UND DES NEU-SUCHENS SOLLTE GESTALTET WERDEN AUS IN SAKRALER EKSTASE GESCHENKTER DERMALER SOPHROSYNE

In wirtschaftlichen, militärischen, politischen ... Problemlagen, aber auch für persönliche ("my heart, ... This year, ... I'll give it to someone special ...) Orientierungs-Situationen taucht u.a. der Hinweis auf, man möge sich der SOPHROSYNE (die ins Deutsche u.a. mit "BESONNENHEIT" übersetzt wird) bedienen.

Allerdings: Sophrosyne -  was ist das? 

"Die Bedeutung und Übersetzung von altgriechisch σωφροσύνη ist:

Gesunder Verstand, vernünftige klare Besonnenheit, Klugheit, richtige Erkenntnis.

Besonnene Zurückhaltung, Selbstbeherrschung, Mäßigung der Begierden, Enthaltsamkeit, Mäßigkeit, Nüchternheit, Anstand, Ordnung, Gehorsam, Sittsamkeit, Sittlichkeit, Moralität.

 

Bei Sokrates bedeutet das Wort: die auf richtiger Einsicht beruhende und zur Sittlichkeit gewordene Besonnenheit [Benseler, Gustav Eduard et al.: Griechisch-Deutsches Schulwörterbuch. B.G. Teubner, Leipzig 13 Aufl.1911; S. 893]" (wikipedia Art. "Sophrosyne", Abfr. 23.11.23)

 

Besteht ein Zusammenhang zwischen Sophrosyne und Depression ?

Fasst man Depression als durch Enttäuschung einer Gläubigkeit, die meint, alles erreichen zu können, entstandene Niedergeschlagenheit auf, so kann die oben so mit 'Einsicht' und' Sittlichkeit' bestimmte Sophrosyne als Depressions-Prävention angesetzt werden; Denn-so Hüther- Erfolg sei das Schlechteste, was einem im Leben passieren kann.

 

Ist Sophrosyne nur eine ethisch belangreiche Sache ?

Um Sophrosyne -wenn man sie erlangen wolle- müsse man sich, weil sie ja eine Tugend sei, bemühen: so wird häufig gesagt - und dieses Bemühen sei eine ethisch-sittliche, vielleicht auch eine mentale Sache. Aber gibt es nicht auch eine leibliche Dimension der Sophrosyne? 

Die ursprüngliche Bedeutung von σωφροσύνη (von σώφρων (sṓphrōn, “wise”) +‎ -σῠ́νη (-súnē) mit Antonym (prudence): ἀφροσύνη (aphrosúnē); (sanity): μανία (manía) [σωφροσύνη - Wiktionary, the free dictionary; Abfr. 10.10.23] verweist - nach Anselm Grün's Hypothese- auf Leiblichkeit : "Besonnen ist ... einer, der in seinen Sinnen ist, der alles um ihn herum mit seinen Sinnen wahrnimmt."(Grün Anselm, 50 Engel für die Seele, Herder: Freiburg u.a., 2.Aufl. 2014, ISBN 978-3-451-06522-4, 67)

Herauszuheben ist m.E.:"... der alles um ihn herum mit seinen Sinnen wahrnimmt." Alles - und nicht nur das Einzelne. Um ihn herum - von einem Zentrum aus. Mit seinen Sinnen - "Besonnenheit kommt von 'sinnen'. Sinnen meint ursprünglich 'gehen, reisen, streben, begehren'. Die Germanen haben offensichtlich die Erfahrung gemacht, dass sie durch Reisen und Wanderungen Besonnenheit lernen."(Grün Anselm, 50 Engel für die Seele, Herder: Freiburg u.a., 2.Aufl. 2014, ISBN 978-3--451-06522-4, 67): Wahrscheinlich  kennen Sie den Hinweis an die Adresse Depressiver: "Bewegen Sie sich!" - und zwar so, dass sie dabei mit all ihren Sinnen ihre Umgebung wahrnehmen ...

Die Hinweise Grün's führen schon weg von einem hauptsächlich das Intellektuelle/das Mentale betonenden Verständnis von Besonnenheit/Sophrosyne. Im Kontext der hier zu besprechenden Leib-Massage ist aber besonders herauszustellen:

"Eigentlich bedeutet das Wort GESUNDHEIT DES ZWERCHFELLS, in dem der Sitz der Seele vermutet wurde."

(Schischkoff, Georgi (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. Alfred-Kröner, Stuttgart 14.Aufl. 1982, ISBN 3-520-013215, S. 645 f) [https://de.wikipedia.org/wiki/Besonnenheit; Abfr.10.10.23]Wie kommt man zu Sophrosyne?

 

GESUNDHEIT DES ZWERCHFELLS REALISIERT SICH 

ALS DAS LEIBLICHE ZWISCHEN VON LUNGE UND DICKDARM,

DAS INTERDEPENDENT DIE DRUCKVERHÄLTNISSE DIESER ORGANE STEUERT  

Zwerchfell und Lunge hängen auch aus neurologischer Sicht zusammen: Während der Einatmung steigt die Aktivität der Nn. phrenici und Nn. intercostales externi. Dies bewirkt die Kontraktion des Zwerchfells und somit die Absenkung der Zwerchfellkuppel. Gleichzeitig wird der Brustkorb durch die externen Interkostalmuskeln erweitert. 

Setzen wir zunächst  nochmal bei der Beobachtung der Lungenatmung bzw. der Dickdarm-Peristaltik an. Die Lungenatmung kann flach sein, d.h., dass weder vollständig ein- bzw. vollständig ausgeatmet wird. Und auch beim Dickdarm kann sich eine Erschlaffung einstellen, die weder die Kotausscheidung  noch die etwa die für den Wasserhaushalt wesentliche Aufnahme von noch wertvollen Nahrungsbestandteilen zulässt. 

Dementsprechend kann man sprechen von einem "Durcheinander"/"Diabolisches"

der weggebenden und aufnehmenden Funktionalität von LUNGE [58] als auch des DICKDARMS [59]:

Konkret heißt das: Bei der Lungen-Atmung fließen Ein- und Ausatmung ineinander und auch beim Dickdarm werden Aufnahme und Abgabe  vermischt.

Metaphorisch könnte man sagen, dass es in diesen Organen weder zu einem vollständigen "Ja" noch zu einem vollständigen "Nein" kommt.

Naheliegend wäre es nun, Lunge und Dickdarm zur 'Verantwortung ziehen' zu wollen. Dabei würde man allerdings übersehen, dass sowohl die Lunge als auch der Dickdarm abhängig sind von der Zwerchfell-Disponierung.

 Demnach ist es

-so meine Hypothese für Typ D der Symballesthai-Behandlung-

das Da-Zwischen von Lunge und Dickdarm,

also DAS ZWERCHFELL, das mit JEWEILS 'GEGENGLEICHER' AKTIVIERUNG

VON LUNGE UND DICKDARM 

ANSTELLE VON DEPRESSION SOPHROSYNE TRETEN LÄSST.

 

Auf dieser Basis wird möglich

  • ANSTELLE VON OHNMÄCHTIGER BAUCH-WUT SOLL  HANDLUNGS-ZORN TRETEN

Anstelle die Arme schlaff am Oberkörper herunterhängen zu lassen und sich so der Wut im Bauch -ohnmächtig- dem Schicksal, den Verhältnissen, den Mächtigen ..., zu ergeben: Mit dem Zeigefinger die Frage: "Wer hat mir das angetan?" beantworten und gemeinsam mit dem Daumen Den oder Die ergreifen, zur Rede stellen und so deren einflussreiche Wirkmächtigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger zerbröseln (also z.B. den Banker, der reichen Aktienertrag versprochen hat). Damit die Finger das zusammenbringen, braucht es die leibliche Entwicklung des Zorns (verstanden als „Kampfesmut“ oder „Bereitschaft zum Streit“)  u.a. aus Achselhöhle, Bizeps- und Trizepssehnen, Ellbogengelenk, Sehnen des Unterarms ...

 

 

Aber schon auch sehen, dass die eigene Habgier (die sich nicht nur auf Materielles, sondern auch auf Personen beziehen  kann) einen verführte ...  . Also nicht nur die als falsch oder ungerecht empfundenen Verhaltensweisen Anderer verändern wollen, sondern auch die eigene Verführbarkeit bereuen.

AUF DIESER BASIS KANN ES ZU UR-VERTRAUENDER SPANNKRAFT KOMMEN

 

die auch in vermeintlich aussichtslosen Situationen

 

-in UR-VERTRAUENDER SPANNKRAFT-

 

das Lebensbejahende zu entdecken und anzugehen weiß  

 

"Ist das Lebensprinzip des Lungen-Meridians schwach entwickelt, ist die Luft hingegen schnell einmal draussen. Kleinigkeiten rauben uns den Atem, Unvorhergesehenes lässt den Atem stocken, Veränderungen schnüren den Brustkorb ein, man lässt gleich einmal die Schultern hängen. Daher, als reine Vorsichtsmaßnahme: Lieber kein Ja zur Zukunft, ein klares Jein zum nächsten Schritt.

...

 

Das Lebensprinzip des Lungenmeridians steht nicht nur für eine unerschütterliche Lebensbejahung, es steht auch für das Ja zu sich selbst, für einen gesunden Selbstbezug. Eine starke Lungenenergie ermöglicht es, sich anzunehmen, wie man ist, und sie ermöglicht es, sich genau den Raum im Leben zu nehmen und zu gönnen, der zu unseren jeweiligen Bedürfnissen und zu unseren Zielen passt," (Mandl Mike, Meridiane.Landkarten der Seel, Bacopa Verlag, 3.Aufl. 2020, ISBN 9783903071759, S.41)

 

"Ist das Lebensprinzip des Dickdarms schwach ausgeprägt, verschafft das anderen Personen die Möglichkeit, sich ohne großen Aufwand durchzusetzen, ohne Kampf den nicht verteidigten Raum zu besetzen, mit ihren Wünschen, ihren Forderungen, Meinungen und Gefühlen. Werden diese nicht gleich wieder verabschiedet, nisten sie sich gemütlich im Keller des eigenen Bewusstseins ein. Ohne  Nein als Torwächter wird es auf die Dauer eng innerhalb der eigenen vier Wände. Vollgstopft, verstopft, Verstopfung. Im Geiste, im Herzen, im Leben. Und natürlich im Dickdarm. Oder es gibt Durchfall. Weil alles und alle durch einen durchmarschieren, ohne dass man etwas dagegenzusetzen hätte." (Mandl Mike, Meridiane.Landkarten der Seel, Bacopa Verlag, 3.Aufl. 2020, ISBN 9783903071759, S.59)

Wie die Mandl'sche Kennung des Lungen-Meridians als "Die Kraft des Ja" (Mandl Mike, Meridiane.Landkarten der Seel, Bacopa Verlag, 3.Aufl. 2020, ISBN 9783903071759, S.40) und des Dickdarm-Meridians als "Die Kraft des Nein" (Mandl Mike, Meridiane.Landkarten der Seel, Bacopa Verlag, 3.Aufl. 2020, ISBN 9783903071759, S.59) indiziert, braucht es wohl -je nach Situation- die Fähigkeit zum Ja bzw. zum Nein, also jeweils die 'Lunge' bzw. den 'Dickdarm'.

[A][22] "Die folgenden Verbindungen stehen vor allem für die emotionale Komponente der Geruchswahrnehmung: Vom Bulbus olfactorius über die Stria lateralis kommt es zu einer Verbindung mit der Amygdala, dem lateralen Hypothalamus, anschließend dem basalen Vorderhirn und dem orbitofrontalen Cortex. Ebenso gibt es Projektionen über die Stria medialis zum Tuberculum olfactorium und weiter zum Septum. Dieser Schaltkreis ist vor allem für die Vermittlung des Gefühls zuständig, das wir empfinden, wenn wir einen Duft riechen. Besonders die Amygdala ist an der Vermittlung von Gefühlen beteiligt, das basale Vorderhirn und der orbitofrontale Cortex spielen bei motivationalen Funktionen eine Rolle. Informationen, welche mit Emotionen verknüpft sind, lassen sich besser lernen, da sie nicht nur explizit im semantischen Gedächtnis zu speichern sind, sondern mit dem emotionalen Hintergrund auch implizit über das episodische Gedächtnis abgelegt werden." (https://de.wikipedia.org/wiki/Olfaktorische_Wahrnehmung; Abfr. 7.3.18)

[1] Art. Depression, in wikipedia, Abfr. 19.11.20

[2] Borst Mathias M., Anatomische und physiologische Grundlagen, 3, in: Göhring Hannelore, Atemtherapie - Therapie mit dem Atem Georg Thieme Verlag, Stuttgart-New York 2001, ISBN: 3-13-124261-2, 1-13

 

[4] Riemann Fritz, Grundformen der Angst: eine tiefenpsychologische Studie, München 2002, 34.Aufl., 59-104

[5] Riemann Fritz, Grundformen der Angst: eine tiefenpsychologische Studie, München 2002, 34.Aufl. 83-84

[6] Riemann Fritz, Grundformen der Angst: eine tiefenpsychologische Studie, München 2002, 34.Aufl., 59

[7] Riemann Fritz, Grundformen der Angst: eine tiefenpsychologische Studie, München 2002, 34.Aufl.,, 60

[8] Schulz von Thun, Friedemann,  Miteinander reden 3. Das innere Team und situationsgerechte Kommunikation, Rowohlt Taschenbuch Vlg., Hamburg 15.Aufl., 2006, ISBN 3 499 60545 7, 16.

[9] Schulz von Thun, Friedemann,  Miteinander reden 3. Das innere Team und situationsgerechte Kommunikation, Rowohlt Taschenbuch Vlg., Hamburg 15.Aufl., 2006, ISBN 3 499 60545 7,

[9] Riemann Fritz, Grundformen der Angst: eine tiefenpsychologische Studie, München 2002, 34.Aufl., 84

[10] Polyakov Se, Acupuncture in the treatment of endogenous depressions, in: Soviet Neurology und Psychiatry 21 (1988), 36-44

[11] Schnyer Rosa N., Allen  John J. B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München / Jena, ISBN 978-3-437-57720-8,  5-6

[12] Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Vlg. (Stuttgart), 3.Aufl. 2005, ISBN 978-3-8304-7307-7, S.323

[13] Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Vlg. (Stuttgart), 3.Aufl. 2005, ISBN 978-3-8304-7307-7, S.78

[14] Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Vlg. (Stuttgart), 3.Aufl. 2005, ISBN 978-3-8304-7307-7, S.81

[15] Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Vlg. (Stuttgart), 3.Aufl. 2005, ISBN 978-3-8304-7307-7, S.82

[16] Mandl Mike, Meridiane. Landkarten der Seele, Bacopa Vlg., 3.Aufl. 2020, 49

[17] Mandl Mike, Meridiane. Landkarten der Seele, Bacopa Vlg., 3.Aufl. 2020, 59-60

[18] Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Vlg. (Stuttgart), 3.Aufl. 2005, ISBN 978-3-8304-7307-7, S.110

[19] Schnyer Rosa N., Allen  John J. B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München / Jena, ISBN 978-3-437-57720-8,  25

[20] vgl. wikipedia: Alain Ehrenberg, Abfr. 29.8.2021

[21] Yu-Lin Lian, Chun-Yan Chen, Michael Hammes, Bernard C. Kolster, Seirin-Bildatlas der Akupunktur. Darstellung der Akupunkturpunkte, hrsg. Hans P. Ogal u. Wolfram Stör, Könemann Vlg. 1999, ISBN 3-8290-2995-0, S.30

[22] zit. nach https://osteopathiepraxis-mueller.de/index.php/gesundheitsnews/zwerchfell (Abfr. 31.8.21)

[23] Schnyer Rosa N., Allen John B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München - Jena 2007, ISBN 978-3-437-57720-8, 108

[24] Schnyer Rosa N., Allen John B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München - Jena 2007, ISBN 978-3-437-57720-8, 54

[25] Schnyer Rosa N., Allen John B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München - Jena 2007, ISBN 978-3-437-57720-8, 2

[26] Schnyer Rosa N., Allen John B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München - Jena 2007, ISBN 978-3-437-57720-8, x

[28] Damasio Antonio, Im Anfang war das Gefühl. Der biologische Ursprung menschlicher Kultur, Siedler Vlg. München 2017, 155-156 (amerikan. Originalausgabe unter dem Titel: The strange Order of Things. Life, Feeling and the Making of Cultures)

[29] Schnyer Rosa N., Allen John B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München - Jena 2007, ISBN 978-3-437-57720-8, S. 67

[30] Zur Behandlung von anderen Formen einer begrifflich weit gefassten Depression siehe die anderen Typen der Symballesthai-Massagen.

[31] Eckert Achim, Das heilende Tao. Die Lehre der fünf Elemente. Basiswissen für Qi Gong und Tai Ji, Akupunktur und Feng Shui, Vlg. Herman Bauer, Freiburg/Breisgau, 9.Aufl. 2002, ISBN 3-7626-869-5, S.100

[32]  Schnyer Rosa N., Allen John B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München - Jena 2007, ISBN 978-3-437-57720-8, S.10.

[33] "Eine Episode einer Major Depression gemäß DSM-IV-Kriterien wird diagnostiziert, wenn mindestens fünf von neuen möglichen Symptomen innerhalb einer zweiwöchigen Zeitspanne vorliegen. Sie sind durch eine zu vorher deutlich abgrenzbare Veränderung der psychosozialen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet. Als eines dieser Symptome muss entweder depressive Verstimmtheit oder der Verlust von Interesse bzw. Freude (Anhedonie) an allen oder fast allen Aktivitäten vorliegen. Zudem müssen diese Symptome, wie auch alle weiteren Begleitsymptome an fast jedem Tag die meiste Zeit des Tage anhalten. Begleitsymptome sind:

.) erheblicher Gewichtsverlust ohne Diät bzw. erhebliche Gewichtszunahme (mehr als 5% des Körpergewichts in einem Monat), verminderter bzw. vermehrter Appetit,

.)  Schlaflosigkeit bzw. vermehrtes Schlafbedürfnis,

.) beobachtbare psychomotorische Agitiertheit oder Verlangsamung

.) Ermattung oder Energielosigkeit, Gefühle der Wertlosigkeit,

.) übermäßige oder unangemessene Schuldgefühle,

.) verminderte Fähigkeit zu denken, sich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen,

.) immer wiederkehrende Gedanken an den Tod (nicht nur Angst vor dem Sterben) oder Suizidvorstellungen."(Schnyer Rosa N., Allen John B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München - Jena 2007, ISBN 978-3-437-57720-8, S.10-11)

[34] Siehe etwa dazu die in Schnyer Rosa N., Allen John B., Akupunktur bei Depressionen. Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und TCM, Urban u. Fischer, München - Jena 2007, ISBN 978-3-437-57720-8, S.20-21 gebrachte tabellarische (2.3.) Übersicht zu: "Antidepressiva, Nebenwirkungen und Wirkungsmechanismen (Quellen: Diamond 1988, Kellner und Folks 1997, Maxmen und Ward 1995)"

[50] "Ehrenberg beschreibt die Veränderungen der seit Sigmund Freud bis heute verwendeten Krankheitsmodelle und Erklärungsansätze für das, was zu einer jeweiligen Zeit mit „Depression“ benannt wurde. Er zeigt dabei auf, wie die Veränderungen der Normen in der Gesellschaft und parallel dazu die Veränderungen in den Erklärungsansätzen und in den Diagnosestellungen für die „Depression“ sowie die mediale Verbreitung der zeitgenössischen Konzeptionen von Depression zu einer heutzutage verzeichneten Zunahme dessen führt, was aktuell unter depressiven Symptomen verstanden wird (in den westlichen Ländern). Dabei ist Ehrenbergs Aussage nicht, dass es eine feste Entität „Depression“ gibt, die aufgrund der heutigen sozialen Umstände und Normveränderungen per se zugenommen hat, sondern er möchte aufzeigen, wie sich die Definitionen und Erklärungsmodelle von Depression, die Praxen der Diagnosestellung, die Behandlungsansätze und deren Akteure (Psychiater, Allgemeinmediziner) über die Jahre verändert haben und wie daraus heute eine durch Psychiater und Hausärzte konstatierte Zunahme der Depression resultiert. Zu der Veränderung der Normen sagt Ehrenberg, dass an die Stelle von Gehorsam und Disziplin mit der allgemeinen Ausbreitung einer „Kultur der Autonomie“ Entscheidungsfähigkeit und persönliche Initiative getreten sind, so dass das Individuum heutzutage nicht mehr an seiner Disziplin und Regelbefolgung, sondern an Tatkraft und Handlungskompetenz gemessen wird." (https://de.wikipedia.org/wiki/Alain_Ehrenberg, Abfr. 2.1.2022)

Alain Ehrenberg, Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart, Campus Vlg. Frankfurt/New York, 2.Aufl. 2015, ISBN: 978-3-593-50110-9   

[51] Ehrenberg Alain, Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart, Campus Vlg. Frankfurt/New York, 2.Aufl. 2015, ISBN: 978-3-593-50110-9, S.25  

[52] Bosch Oliver G.,  Breitenstein Barbara, Biomarker in der Depressionsbehandlung: mehr als nur Worte?, 217,  in: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie 63. Jahrgang, Heft 4, Oktober 2015, 217-233

[53] siehe dazu "Synapse" Wikipedia-Abfrage vom 5.2.2022; hilfreich ist dort auch die Skizze zum Aufbau einer chemischen Synapse bzw. die weiterführenden Hinweise zur elektrischen Synapse, so wie die unter "weitere Klassifikationen von Synapsen" angeführten Hinweise.

[54] In dem Kontext "Ich bin depressiv - Ich habe eine Depression" siehe die "Überlegungen zum epistemischen, experientiellen und therapeutischen Gehalt solcher Gegenüberstellung."(Scharfetter Christian, in Psychotherapie und Neurowissenschaften. Integration, Kritik, Zukunftsaussichten, hrsg. Böker Heinz, Seifritz Erich, Vlg. Hans Huber 2012, ISBN 978-3-456-85047-4, 128-132)

  

 

[54] siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin#/media/Datei:5-HT_Neuron.svg).

[55] Das Geschehen zu betonen, impliziert, dass die Serotonin-Hypothese und die daran anschließende Therapie der Depression nicht im Sinne der Registrierung einer Abweichung bzw. der Anhebung auf einen Soll-Wert des Serotonin verstanden werden sollte. 

Vielmehr sollte berücksichtigt werden, dass -eben weil vom Serotonin  des lebenden Menschen die Rede ist-  es sich dabei um ein Auf-/Ab-, Umbau-Geschehen handelt, näherhin um das der "Biosynthese, Abbau und molekularen Wirkungen des Serotonins im synaptischen Spalt". [54] 

Und ein Zweites: man sollte berücksichtigen, dass für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus der Seratonin-Melatonin-Wechsel wesentlich ist.

Wenn man aber den Akzent nur auf die statisch-chemische Charakteristik legt (z.B. sich nur auf Substanzen wie 5-HT, Trp, 5-HTP, MAO) und nicht auch auf Serotoninrezeptoren (5-HTR), Serotonintransporter (SERT) und auch nicht auf die Frage, wie bzw. unter welchen Bedingungen Umwandlungsprozesse (etwa der von Trp zu 5-HTP) stattfinden, so trägt man dem Geschehnischarakter des Lebendigen nicht hinreichend Rechnung (bedingt wird dies durch die idealistische Annahme, dass es -unabhängig von je aktuellen Zeit- und  Raum-, aber auch unabhängig  von individueller bzw. sozialer Situation- ideale bzw. defizitäre Werte gäbe [= die Problematik, wenn im Tages-, Monats-, Jahres- Verlauf sich ändernde Werte etwa des Blutdrucks, von Hormonen etc., nur punktuell erhoben werden].

Das heißt freilich nicht, dass man nicht bestimmen sollte, was zu niedrige bzw. zu hohe Werte sind - aber solche Bestimmungen sollten als relationale Werte genommen werden, d.h. angeben, was ein bestimmter Wert an erwünschten bzw. unerwünschten Auswirkungen hat.

(Daher kann z.B. Huber mit Blick auf die vielfachen und überaus relevanten (Nachkommenschaft) Auswirkungen eines Östrogenmangelzustands formulieren: "Während keiner Phase des weiblichen Zyklus sollte das Östradiol unter den Erfahrungswert von 30 Pikogramm/Milliter Blutserum fallen. Findet sich bei wiederholten Hormonuntersuchungen ein derart niedriger Wert, so bestätigt dies den Verdacht auf einen Östrogenmangelzustand. ...

Bei dieser Gelegenheit sollte allerdings nochmals unterstrichen werden, dass die Befindlichkeit der Patientin der beste Hormonstatus ist. Hat eine Frau keinerlei Beschwerden, so ist es letztlich irrelevant, wie hoch der Hormonspiegel ist." [Huber Johannes, Hormon-Therapie. Wie Hormone unsere Gesundheit schützen, Heinrich Hugendübel Vlg., Kreuzlingen/München 2007, ISBN: 978-3-7205-5004-8, S.31])

[57] "Die zentrale Steuerung des Zwerchfells erfolgt über das Atemzentrum im verlängerten Mark und in der Brücke. Von hier aus werden die motorischen Wurzelzellen des Nervus phrenicus im Halsmark willensunabhängig rhythmisch angeregt. Das Zwerchfell unterliegt damit teilweise einer autonomen Steuerung. Wie die übrige Skelettmuskulatur ist das Zwerchfell aber auch willkürlich beeinflussbar. Dies erfolgt über Nervenbahnen aus der Großhirnrinde, die beispielsweise das „Luftanhalten“ ermöglichen." Art. Zwerchfell in: wikipedia, Abfr. 9.11.21

"Die Kontraktion des Zwerchfells verdrängt die Organe des Oberbauchs ... nach unten. Durch eine Erschlaffung der Bauchmuskulatur und Vorwölbung der Bauchdecke wird den Organen jedoch der notwendige Raum bereitgestellt, sodass es bei normaler Atmung zu keinem Druckanstieg in der Bauchhöhle kommt." 

"Beim Ausatmen (Exspiration) entspannt sich das Zwerchfell. Durch die elastischen Fasern in der Lunge sowie die Oberflächenkräfte in den Lungenbläschen (Retraktionskräfte) zieht sich die Lunge zusammen und das Zwerchfell wieder in die Kuppelform zurück. Die Ausatmung vollzieht sich während der Atmung in Ruhe also ohne aktive Mitwirkung von Muskeln." Art. Zwerchfell in: wikipedia, Abfr.9.11.21

"Neben der Atemfunktion kann das Zwerchfell zusammen mit den Bauchmuskeln zum Druckaufbau in der Bauchhöhle eingesetzt werden, nämlich wenn sie sich gleichzeitig kontrahieren, die Vorwölbung des Bauches also unterbunden wird. Dies findet z. B. beim Stuhlgang oder bei Presswehen statt. Bei Ausatemtechniken wie der Atemstütze wirkt das Zwerchfell mit der übrigen Atemmuskulatur zusammen. Auf die Beteiligung des Zwerchfells beim Lachen wurde bereits im Abschnitt „Wortbedeutungen“ hingewiesen." (Art. Zwerchfell in: wikipedia, Abfr. 9.11.21)

"Infolge erhöhter Drücke in einer der beiden Körperhöhlen kann es zu Lageveränderungen des Zwerchfells kommen.

Ein erhöhter Druck in der Bauchhöhle führt zu einem Zwerchfellhochstand, zum Beispiel bei Lebervergrößerung, Milzvergrößerung, Magenüberladung, Tumoren oder Schwangerschaft. Ein Zwerchfelltiefstand kann durch eine obstruktive Lungenerkrankung oder einen Pleuraerguss entstehen. Bei diesen Lageveränderungen des Zwerchfells ist die Atmung eingeschränkt." (Art. Zwerchfell in: wikipedia, Abfr. 9.11.21)

 

"Beim Hyperventilationssyndrom kommt es aufgrund einer psychischen Störung zu einer Erhöhung der Kontraktionsfrequenz („Zwerchfellsneurose“)."(Art. Zwerchfell in: wikipedia, Abfr. 9.11.21)

[58] Dass dieses "Durcheinander" relativ leicht eintreten kann, wird mitvollziehbar, wenn man bedenkt:

"Die elementare Funktion der Lungen ist die Atmung, d.h. der Gasaustausch zwischen Außenwelt und Organismus" und dass "zur Erfüllung dieser Aufgabe ein wohl koordiniertes Zusammenspiel zwischen der zentralen Steuerung durch das Nervensystem (Atemantrieb), der Atemmuskulatur wie dem Zwerchfell (Atempumpe) und dem Blutkreislauf (Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Gewebe und Lunge) erforderlich (ist)." [2]

[59] "Eine Störung im Dickdarm-Meridian kann zu Anhäufungen führen und das nicht nur in Form zurückgehaltenen Stuhlgangs oder fest sitzender Abfallprodukte in den Darmschlingen. Es akkumulieren sich Altlasten auf allen Ebenen. Diese Lasten belasten, kurz-, mittel- und langfristig. Ein gesunder Dickdarm-Meridian kann diese dem eigenen System nicht mehr dienlichen Misthaufen ohne Probleme wieder entsorgen. Er entsorgt mit der Ausscheidung, was keinen Wert mehr für uns hat. Er sagt Nein zum Restmüll des physischen, des emotionalen und des geistigen Verdauungsprozesses. Er sagt Nein, das brauche ich nicht mehr, weg damit. Er kann bewusst abschließen. Er ist die Instanz, die uns vor allem von überholten und für unsere aktuelle Lebenssituation nicht mehr gültigen Verhaltensmustern, Überzeugungen und Glaubenssätzen befreit. Der Dickdarm-Meridian ist der Meister des Loslassens.

Tut er das nicht, gären diese in den dunkelsten Ecken unseres Unterbewusstseins weiterhin unbekümmert vor sich und trüben mit ihren Abgasen unsere Wahrnehmung, unser Denken, unser Handeln: Wir lassen uns von längst der Vergangenheit angehörigen Exkrementen beeinflussen und verlieren dadurch bewussten und freien Handlungsspielraum. Trotzdem hält der Dickdarm-Meridian gerne daran fest, denn Festhalten ist ebenfalls eine seiner Kernkompetenzen. Bei einer Störung verliert er allerdings den Überblick, was es zu bewahren und was es los zu werden gilt. Er verwechselt Loslassen mit Festhalten und Festhalten mit Loslassen." [17]

[60] Siehe dazu Guttmann Giselher, Einführung in die Neuropsychologie, Vlg. Hans Huber, Bern, Stuttgart, Wien 1972, ISBN 3-456-30429-3, S 55-59.

[61] "Die Anzahl von Synapsen, die an einem einzigen Neuron enden, ist sehr groß. Alle postsynaptischen Potentiale, die von einem aktuellen Erregungsgeschehen ausgelöst werden, breiten sich über die Membran des Neurons aus und verändern dadurch das jeweilige Gesamterregungsniveau der Zelle. Aus der Fülle dieser kontinuierlich veränderlichen Potentiale, von denen jedes einzelne die als Analogprozess verschlüsselte Information eines Signals ist, das eben die Zelle erreicht hat, formt sich im Neuron als ´'integriertes' Endprodukt der gesamten eingelaufenen Informationen an der 'Ausgangsseite' wieder eine Antwort." (siehe dazu Guttmann Giselher, Einführung in die Neuropsychologie, Vlg. Hans Huber, Bern, Stuttgart, Wien 1972, ISBN 3-456-30429-3, S 58)

[62] Zum Verlauf dieses Diskurses ab der Mitte des 20. Jhdts. siehe dazu Ehrenberg Alain, Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart, Campus Vlg., Frankfurt/ N.Y., 2. Aufl. 2015.

[63]  Die im obigem Zitat angesprochen Dimensionen werden mit einem begrifflichen Label versehen, eben dem der 'Depression'.

Also mit einem Begriff, dessen 'Erfolgs'-Geschichte (Ehrenberg zeigt auf, wie sich die Definitionen und Erklärungsmodelle von Depression, die Praxen der Diagnosestellung, die Behandlungsansätze und deren Akteure [Psychiater, Allgemeinmediziner] über die Jahre verändert haben und wie daraus heute eine durch Psychiater und Hausärzte konstatierte Zunahme der Depression resultiert) ab der zweiten Hälfte des 20. Jhdts. bzw. dessen im ausgehenden 20.Jahrhundert erfolgende 'Erosions'-Geschichte  Alain Ehrenberg in  „Das erschöpfte Selbst“ (Originaltitel: La Fatigue d’être soi – dépression et société [Die Müdigkeit, man selbst zu sein – Depression und Gesellschaft], Paris 1998; dt. 2004; ich zitiere aus: Alain Ehrenberg, Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart, Campus Vlg. Frankfurt/New York, 2.Aufl. 2015, ISBN: 978-3-593-50110-9“ ) in mentalitätshistorischer (siehe Annales-Schule) Methodik analysiert. 

Er untersucht also nicht - wie Elisabeth Summer (Summer  Elisabeth,  Macht die Gesellschaft depressiv? Alain Ehrenbergs Theorie des »erschöpften Selbst« im Licht sozialwissenschaftlicher und therapeutischer Befunde [= Reflexive Sozialpsychologie, hrsg. von Heiner Keupp, Band 3] transcript Verlag, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-8376-1017-8, S.41) meint  "die historische Genese der heutigen Massenkrankheit Depression im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Veränderung der Individualität, ihrer öffentlichen Verarbeitung in den Medien und ihrer begrifflichen Reflexion in Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie."  Vielmehr "entwirft" Ehrenberg "eine umfassende soziologische Deutung der epidemischen Ausbreitung depressiver Krankheitsbilder in der Gegenwart". [50]

Der Hinweis, dass es sich um "Krankheitsbilder" handle, ist wesentlich, um ein Missverständnis der Ehrenberg'schen Studie aufzuklären: Ehrenberg's Analyse ist eben nicht getragen von der verbreiteten Annahme, dass es eine feste Entität „Depression“ gäbe: "Die Depression ist eine Krankheit, die sich außerordentlich gut für das Verständnis der zeitgenössischen Individualität eignet, das heißt der neuen Dilemmata, in denen sie steckt. In der Psychiatrie hat die Depression die Rolle eines vagen Sammelbegriffs, und das aus gutem Grund: die Psychiater können sie nach wie vor nicht definieren. Dass die Wahl auf diesen Begriff fiel, resultiert aus der Kombination von psychiatrieinternen Elementen und tief greifenden normativen Veränderungen in unserer Lebensweise." [51]  Dementsprechend ist Ehrenbergs Studie auch nicht - wie es Summer formuliert- als "neuer Erklärungsversuch für Depression"  (Summer  Elisabeth,  Macht die Gesellschaft depressiv? Alain Ehrenbergs Theorie des »erschöpften Selbst« im Licht sozialwissenschaftlicher und therapeutischer Befunde [= Reflexive Sozialpsychologie, hrsg. von Heiner Keupp, Band 3] transcript Verlag, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-8376-1017-8, S.39 ff.) zu sehen.

[64] "Die Depression ist das Geländer des führungslosen Menschen, sie ist nicht nur sein Elend, sondern das Gegenstück zur Entfaltung seiner Energie. Die Begriffe Projekt, Motivation und Kommunikation sind die beherrschenden Werte unserer Kultur. Sie sind die Losungen der Epoche. Nun ist die Depression eine Pathologie der Zeit (der Depressive hat keine Zukunft) und der Motivation (der Depressive hat keine Energie, seine Bewegungen sind verlangsamt, seine Sprache ist schleppend). Der Depressive hat Mühe, Projekte zu formulieren, ihm fehlen die Energie und die Motivation dazu. Mit seiner Gehemmtheit, Impulsivität oder Zwanghaftigkeit kommuniziert er schlecht mit sich selbst und mit anderen. Mit den mangelnden Projekten, der mangelnden Motivation, der mangelnden Kommunikation ist der Depressive das genaue Negativ zu den Normen unserer Sozialisation. Wir sollten uns über den explosiven Gebrauch der Begriffe Depression und Sucht in der psychiatrischen wie in der Alltagssprache nicht wundern, denn Verantwortung übernimmt man, und die Pathologien, die sie mit sich bringt, werden behandelt. Der unzulängliche und der zwanghafte Mensch sind die beiden Gesichter dieses Janus."

(Ehrenberg  Alain, Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart, Campus Vlg. Frankfurt/New York, 2.Aufl. 2015, ISBN: 978-3-593-50110-9, S.307)

[65] Zum frontocingulären Geschehen siehe die Übersicht von Northoff Georg, Psychotherapie und Gehirnaktivität, in: Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie, hrsg. Schubert Christian, Schattauer-Vlg., 2015 (2.Aufl.). ISBN 978-3-7945-3046-5, 23-24: im Abschnitt "Psychotherapie und Depression" bringt er zusammenfassend, dass mit psychotherapeutischen Verfahren "Veränderungen ... sowohl subcortical als auch cortical" (S.24) korrelieren: "Die 

[66] "Es kommt unter anderem im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut vor. Der Name dieses biogenen Amins leitet sich von seiner Wirkung auf den Blutdruck ab: Serotonin ist eine Komponente des Serums, die den Tonus (Spannung) der Blutgefäße reguliert und zur Blutgerinnung beiträgt. Es wirkt außerdem auf die Magen-Darm-Tätigkeit und die Signalübertragung im Zentralnervensystem." (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin; Abfr. 22.12.2021).

https://en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Brodmann_area_25?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

9.6.2022:

Die Brodmann-Area 25 ( BA25 ) ist die subgenuale Area , Area subgenualis oder subgenuale Cingulatea-Area in der Großhirnrinde des Gehirns und wird anhand ihrer zytoarchitektonischen Eigenschaften abgegrenzt.

Diese Region ist extrem reich an Serotonin-Transportern und gilt als Gouverneur für ein riesiges Netzwerk, das Bereiche wie den Hypothalamus und den Hirnstamm umfasst , die Veränderungen des Appetits und des Schlafs beeinflussen; die Amygdala und Insula , die die Stimmung und Angst beeinflussen; der Hippocampus , der eine wichtige Rolle bei der Gedächtnisbildung spielt; und einige Teile des frontalen Kortex , die für das Selbstwertgefühl verantwortlich sind. [3] Diese Region ist besonders an der normalen Verarbeitung von Traurigkeit beteiligt. [4] [5]

Beteiligung an DepressionenBearbeiten

 

Der subkallosale cinguläre Gyrus CG25, der aus BA25 sowie Teilen von BA24 und BA32 besteht, spielt vermutlich eine wichtige Rolle bei schweren Depressionen und war das Ziel der Tiefenhirnstimulation zur Behandlung der Störung. [6]

Eine Studie ergab, dass BA25 bei behandlungsresistenter Depression metabolisch überaktiv ist . [7] Eine andere Studie fand heraus, dass metabolische Hyperaktivität in diesem Bereich mit einem schlechten therapeutischen Ansprechen von Personen mit Major Depression auf kognitive Verhaltenstherapie und Venlafaxin verbunden ist . [8]

Im Jahr 2005 beschrieben Helen S. Mayberg und Mitarbeiter, wie sie eine Reihe von depressiven Menschen erfolgreich behandelten – Personen, die trotz jahrelanger Gesprächstherapie, Drogen und Elektrokrampftherapie praktisch katatonisch mit Depressionen waren – mit schrittmacherähnlichen Elektroden ( Tiefenhirnstimulation ) in Bereich 25. [9]

Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass die transkranielle Magnetstimulation klinisch wirksamer bei der Behandlung von Depressionen ist, wenn sie speziell auf den Brodmann-Bereich 46 ausgerichtet ist, da dieser Bereich eine intrinsische funktionelle Konnektivität (negative Korrelation) mit dem Bereich 25 aufweist. [10]

Eine andere kürzlich durchgeführte Studie hat herausgefunden, dass die Reaktionen von Bereich 25 auf traurige Reize durch Cortisol beeinflusst werden . [11] Dies deutet darauf hin, dass Depressionsbedingte Veränderungen der Aktivität in Bereich 25 auf eine Dysregulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse zurückzuführen sein könnten.

Anmerkungen und ReferenzenBearbeiten

  1. ^ subgen1ual area 25. Archiviert am 21. Januar 2007 auf der Wayback Machine braininfo.rprc.washington.edu, abgerufen am 18. November 2006.
  2. ^ Bereich 25 von Brodmann-1909. Archiviert am 21. Januar 2007 auf der Wayback Machine braininfo.rprc.washington.edu, abgerufen am 19. November 2006.
  3. ^  Faulty Circuits “, Scientific American , April 2010
  4. ^ Mayberg, HS; Liotti M; Brannan SK; McGinnis S.; Mahurin RK; Jerabek PA; et al. (Mai 1999). "Reziproke limbisch-kortikale Funktion und negative Stimmung: konvergierende PET-Befunde bei Depressionen und normaler Traurigkeit". Bin J Psychiatrie . 156 (5): 675–82. doi : 10.1176/ajp.156.5.675 (inaktiv am 28. Februar 2022). PMID  10327898 .
  5. ^ Phan, KL; Wette T; Taylor SF; Liberzon I (Juni 2002). "Funktionale Neuroanatomie von Emotionen: eine Metaanalyse von Studien zur Emotionsaktivierung in PET und fMRI". NeuroImage . 16 (2): 331–48. doi : 10.1006/nimg.2002.1087 . PMID 12030820 . S2CID 7150871 .   
  6. ^ Hamani C., Mayberg H., Stone S., Laxton A., Haber S., Lozano AM (15. Februar 2011). "Der subkallosale cinguläre Gyrus im Zusammenhang mit einer schweren Depression". Biologische Psychiatrie . 69 (4): 301–309. doi : 10.1016/j.biopsych.2010.09.034 . PMID 21145043 . S2CID 35458273 .   
  7. ^ Deep Brain Stimulation for Treatment-Resistant Depression neuron.org, 3. März 2005. Abgerufen am 18. November 2018.

"Wir wissen immer noch nicht, warum die Regulierung von Area 25 einen solchen Effekt hat", sagt Mayberg. "Das wollen wir als Nächstes erforschen. Klar ist jedenfalls, dass sie Depressionen auslöst, wenn sie überaktiv ist, und dass ihre Beruhigung Erleichterung verschafft." Diese Ergebnisse untermauern die Netzwerk-Theorie des Gehirns: Verstand und Leidenschaft, Denken und Fühlen sind offenbar in einem Kreislauf miteinander verbunden, nicht hierarchisch einander über- und untergeordnet." (Dobbs David, Strom an, Schwermut aus, 102, in: Psychotherapie heute. Seelische Erkrankungen und ihre Behandlung im 21. Jahrhundert, hrsg. Christiane Gelitz, Schattauer 2012, ISBN 978-3-7945-2867-7, S.95-103

  1. ^ Konarski JZ, Kennedy SH, Segal ZV, Lau MA, Bieling PJ, McIntyre RS, Mayberg HS (2009). "Prädiktoren des Nichtansprechens auf kognitive Verhaltenstherapie oder Venlafaxin unter Verwendung des Glukosestoffwechsels bei schweren depressiven Störungen" . J Psychiatry Neurosci . 34 (3): 175–80. PMC2674969 . PMID 19448846 .   
  2. ^ Lozano, Andrés M.; Peter Giacobbe; Clemens Hamani; Sakina J Rizvi; Sydney H. Kennedy; Theodore T. Kolivakis; Guy Debonnel; Abbas F. Sadikot; Raymond W. Lam; Andrew K. Howard; Magda Ilcewicz-Klimek; Christopher R. Honig; Helen S. Mayberg (2011-11-18). "Eine multizentrische Pilotstudie zur Tiefenhirnstimulation im subkallosalen Cingulum bei behandlungsresistenter Depression". Zeitschrift für Neurochirurgie . 116 (2): 315–22. doi : 10.3171/2011.10.JNS102122 . PMID 22098195 . S2CID 9778445 .   
  3. ^ Fuchs, MD; Buckner, RL; Weiß, MP; Greicius, MD; Pascual-Leone, A (2012). "Die Wirksamkeit von transkraniellen Magnetstimulationszielen für Depressionen hängt mit der intrinsischen funktionellen Konnektivität mit dem subgenualen Cingulum zusammen . " Biologische Psychiatrie . 72 (7): 595–603. doi : 10.1016/j.biopsych.2012.04.028 . PMC4120275 . PMID 22658708 .   
  4. ^ Südheimer, KD; Abelson JL; Taylor SF; Martis B; walisischer RC; WarnerC; et al. (April 2013). "Exogene Glukokortikoide verringern die durch Traurigkeit hervorgerufene subgenuale cinguläre Aktivität" . Neuropsychopharmakologie . 38 (5): 826–45. doi : 10.1038/npp.2012.249 . PMC3599059 . PMID 23303057 .   

 

 

 

 

[1] Eckert Achim, Das heilende Tao, 64

[667] "Sinkt der Östradiolspiegel trotz aller Fluktuation unter die Grenze von 30 Pikogramm/Milliliter Blutserum, so bekommt das die Frau manchmal sehr unangenehm zu spüren. ... Die betroffenen Frauen bekunden oft Angst, 'den Dingen nicht mehr gewachsen zu sein', 'die Pflichten, denen man nachkommen muss, nicht mehr zu schaffen'. Depressionen, Müdigkeit und Lustlosigkeit, oft verbunden mit Gelenkschmerzen und einer trockenen Haut, sind weitere unsichtbare, für die Frau jedoch sehr belastende Symptome eines schweren Östrogenmangels." [Huber Johannes, HormonTherapie. Wie Hormone unsere Gesundheit schützen, Heinrich Hugendubel Verlag., Kreuzlingen/München 2007, ISBN 978-3--7205-5004-8, S.29-30]  

"Die Aktivität der im Nebennierenmark gebildeten Katecholamine, Dopamin und Adrenalin, auch das Serotonin wird durch Östrogene mitbestimmt. Ein Östrogenmangel kann zu einem verstärkten Abbau dieser Neurotransmitter beitragen. Schwankungen des Östrogenspiegels haben zur Folge, dass sich auch die Konzentration der Neurotransmitter rasch ändert, was starke Stimmungsschwankungen, Angst und Spannungsgefühl sowie Reizbarkeit auslösen kann."

[Huber Johannes, HormonTherapie. Wie Hormone unsere Gesundheit schützen, Heinrich Hugendubel Verlag., Kreuzlingen/München 2007, ISBN 978-3--7205-5004-8, S. 129-130] 

"Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit und Leistungsminderung stehen auch (in einer direkten Verbindung mit) Progesteron. So weiß man, dass das Gelbkörperhormon in der Lutealphase, wenn die Konzentration hoch ist, das Elektroenzephalogramm verändert: Die Reaktionszeit wird verkürzt und die intellektuelle Leistung verbessert."(Huber Johannes, HormonTherapie. Wie Hormone unsere Gesundheit schützen, Heinrich Hugendubel Verlag., Kreuzlingen/München 2007, ISBN 978-3--7205-5004-8, S.130)

 

 

[x] "Atmungsbewegungen werden durch die rhythmische Tätigkeit von respiratorischen Neuronen in der Medulla oblongata (verlängertes Mark) gesteuert. Der Ablauf der Rhythmogenese ist autonom. Sie muss aber an die Bedürfnisse des Organismus angepasst werden (Modifikation beim Arbeiten, Sprechen, Schlucken, Husten, Niesen etc.). Die respiratorischen Neuronen bekommen Informationen von peripheren Rezeptoren (Sensoren) und zentralen Strukturen." (Wikipedia-Art. "Rhythmogenese der Atmung", Abfr. 24.11.23)

[668] Gleichzeitig wird damit das neuronale Korrelat des v.a über den Seh- und Hör-Sinn ausgelösten Affekts (verstanden als eine vorübergehende Gemütserregung oder Gefühlswallung) verändert.

Allerdings: nehmen wir einmal an, dass dieser Affekt -als er aktuell auftrat-  wichtig war, hat er doch über eine Ist-Situation, die als Beeinträchtigung charakterisierbar ist, informiert: man wurde eben "niedergeschlagen" ...; man kann sich zwar sagen, dass man vielleicht zu überempfindlich, dass die eigenen Erwartungen zu hoch waren, dass man zu 'leichtgläubig' war, etc., aber: dass man tatsächlich, also von außen her "niedergeschlagen" wurde oder realisieren musste, dass man die eigenen (beruflichen, privaten, persönlichen) Ideale nicht erreicht hat: das ist keine Einbildung ...

Dementsprechend empfindet man sich -insbes. wenn solche "Bedrückungen" wiederholt eintreten- als "schwach", als "Versager" etc. - und dieses Empfinden deckt sich wieder mit dem Serotonin-Re-uptake aus dem Synapsenspalt. (64)

 

Ein Problem würde allerdings entstehen, wenn es -über die aktuelle Affektuierung hinausgehend- zu einem dauerhaften (chronifizierten)  Reuptake von Serotonin und Noradrenalin kommt. Dies wird insoferne als Problem eingeschätzt, weil es den Betroffenen tatsächlich dazu bringt, dass er -salopp gesagt- "nichts mehr angehen mag".

Die Frage ist freilich (etwa wenn man mitberücksichtigt, dass SSRI-Medikation auch zu Hyperaktivität und Schlafstörungen [zu bedenken ist ja auch der Serotonin/Melatonin-Umwandlungsvorgang] führen kann), ob man damit nicht einen, durch vor allem über den Sehsinn ausgelösten Affekt (verstanden als eine vorübergehende Gemütserregung oder Gefühlswallung) anspricht.  

Im psychiatrisch/ psychologischen Gespräch wird dementsprechend Lust- und Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit etc. konstatiert. Die Frage ist freilich, ob man damit nicht bloß die Symptomatik beschreibt  -eine Symptomatik, die einen bestimmten Stil der Verarbeitung je aktueller Affekte, die aber formale Gemeinsamkeiten aufweisen, meint. Das mag dann als 'leichte Beeindruckbarkeit' klassifiziert werden, könnte aber einem wiederholten Reuptake-Vorgang des Serotonins bzw. Noradrenalins entsprechen. Dieser könnte sich in der Veränderung der Struktur einer Synapse [60] [60] siehe dazu Spitzer Manfred, Neurobiologische Grundlagen psychotherapeutischer Prozesse, 53-72,  in: Psychotherapie und Neurowissenschaften. Integration, Kritik, Zukunftsaussichten, hrsg. von Pöker Heinz, Seifritz Erich, Vlg. Hans Huber 2012, 62: Hier wird in einer Skizze die Veränderung der Struktur einer Synapse aufgrund von Lernvorgängen einander gegenüberstellt: Durch Wachstums des Endkopfs sowie eines zusätzlichen Dorns wird die Kontaktfläche größer und auch der Kontakt 'besser'] ausgewirkt haben. Was also bei dem als depressiv Klassifizierten in der Veränderung der Synapsenstruktur beobachtbar ist, könnte die Folge von ähnlicher Affizierung sein. 

Allerdings reicht es - so meine Hypothese- nicht aus, die Wirksamkeit des Serotonins allein in den Nervenbahnen des Gehirns zu berücksichtigen.   Serotonin ist ja auch ein Gewebshormon, das in der Lunge und der  Darmschleimhaut gebildet wird. Serotonin hat unter anderem Einfluss auf die Stimmung, Schmerzwahrnehmung oder den Schlaf-Wach-Rhythmus. Die komplexe Wirkung auf die Psyche spiegelt sich zudem etwa in der Impulskontrolle oder bei der Entstehung von Depressionen wider. Weitere Wirkungen von Serotonin sind beispielsweise: Steigerung des Muskeltonus im Atemtrakt, Anregung der Peristaltik (Bewegungen von Hohlorganen z.B. des Darms) oder Beeinflussung des Tonus (Spannungszustand) der Blutgefäße.

Gleichzeitig wäre es zu einer Verstärkung jener neuronalen Bahnen gekommen, die durch das formal weitgehend idente Reizmuster affiziert wurden, während andere neuronale Bahnen 'unbenutzt' blieben.

 die durch äußere Anlässe oder innere psychische Vorgänge ausgelöst wird.

 

nach demselben Prinzip funktionieren wie das SEROTONIN an den Nervenendigungen bzw. im Synapsenspalt [53], wobei das GESCHEHEN [55] im Synapsenspalt [54] in Analogie gesehen wird zu dem des ZWERCHFELLS [57].

https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/s/lexikon-serotonin#:~:text=Serotonin%20ist%20ein%20Gewebshormon%20und,den%20Schlaf%2DWach%2DRhythmus.

 

[A] Diese Hypo-These fügt sich ein in das um den Aspekt der subjektiven Erlebnisperspektive der pflegebedürftigen Person erweiterte Vulnerabilitätskonzept von Berta M. Schrems. Vulnerabilität beinhaltet somit „das Risiko, einen Schaden zu erleiden, die Unfähigkeit, sich selbst davor zu schützen, und das Erleben dieser Unfähigkeit“ (Rez. von Baranzke Heike und Güther Helen zu Berta M. Schrems, Vulnerabilität in der Pflege. Was verletzlich macht und Pflegende darüber wissen müssen, Beltz Juventa, Weinheim Basel 2020, ISBN 978-3-7799-6133-8 Print; 978-3-7799-5433-0 E-Book, S.10, in: Ethik in der Medizin  35 (2023), 157–160, S.158), wobei freilich zu beachten ist, dass es sich um eine "subjektive" Erlebnisperspektive handelt: damit soll angedeutet werden, dass das "Erlebnis der Unfähigkeit" nicht eine ontische Sache (=Ausweglosigkeit) ist.

[B] Siehe dazu: Igerc, I. und Schrems, B., Sexual well-being needs of patients with chronic illness expressed in health care: A scoping review. Journal of Clinical Nursing, 32 (2023), 6832–6848. https://doi.org/10.1111/jocn.16773

(Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, Karl F. Haug Verlag Stuttgart, 4.überarb. Aufl., ISBN 978-3-8304-7307-7, S.76 bzw. 85) S.76)

[Pfaller x]Siehe dazu den in Pfaller's Studie zur "Einbildung ohne Eigentümer" auf der Basis von Freud und Barthes erarbeiteten Vorschlag, nach der "Gesellschaften denkbar [würden], in denen das Prinzip kultureller Lust, die Einbildung ohne Eigentümer, anders als in den derzeitigen europäischen oder nordamerikanischen Gesellschaften keiner Verkennung unterliegt. Der massive Verlust an Lusterfahrungen, der in unseren Gesellschaften beobachtet werden kann - der von Huizinga konstatierte Verlust des Spiel-Elements in der Kultur und die massiven, von Freud, Reich und Foucault konstatierten kulturell bedingten Schädigungen der Sexual-Funktion - erscheinen damit vermeidbar. Eine Kultur, die nicht blind wäre für die Form, in denen ihre Einbildungen existieren und die derart das Prinzip ihrer Lust nicht verkennen müsste, wäre auch imstande, ihre Lust anders als neurotisch, d.h. anders als in Form von Unlust, zu erfahren." (Pfaller Robert, Die Illusionen der anderen: Über das Lustprinzip in der Kultur, Suhrkamp Frankfurt/Main 2002, S. 316-317) Mit dieser Analyse der Kontradikton  von Lust und Unlust stellt Pfaller die für Depression immer wieder als charakteristisch genannte Unlust in einen größeren Zusammenhang: nämlich, dass Depression durch Zurückdrängung von Lust entstehe.  Allerdings durch eine Zurückdrängung, die als solche nicht erkannt werde, sondern als "perspektivische Illusion" (siehe dazu Pfaller Robert, Die Illusionen der anderen: Über das Lustprinzip in der Kultur, Suhrkamp Frankfurt/Main 2002, S.89-91; inbes., "dass das Bekenntnis ... die Funktion erfüllt, seine Träger mit Selbstachtung zu versorgen. [S.89]) eine zunächst gern und gläubig angenommene  Form der "Verkennung") diabolisch verführerisch ist, nämlich insoferne als Lust von einem selbst weggeschoben wird und an deren Stelle Unlust in Kauf genommen wird.