Zusammenfassende Literatur: (Benninghoff, 1993).
Die Verarbeitung von sensorischen Reizen im limbischen System und Hypothalamus stimuliert die spinalen autonomen Zentren der Erektion. Die Kernzentren im Hypothalamus sind der Nucleus paraventricularis und die Area praeoptica medialis. Die Neurotransmitter dieser ersten Neurone sind Oxytocin, Melanokortine und Dopamin.
Kortikale und periphere Reize aktivieren spinale Zentren und bewirken die Erektion. Der Nucleus intermediolateralis S2–S4 ist das parasympathische spinale Zentrum und im Bereich von Th12–L2 liegt das sympathische spinale Zentrum.
erhält Fasern aus o.g. Zentren, dieser entsendet Nervenbündel zu den pelvinen Organen.
Die autonomen Fasern für den Penis aus dem Plexus hypogastricus inf. ziehen posterolateral der Vesicula seminalis und der Prostata (5 und 7 Uhr) zum Bulbus penis. Auf Höhe der Pars membranacea liegen die Fasern bei 3 und 9 Uhr, am distalen Bulbus penis liegen sie bei 1 und 11 Uhr, dort treten sie auch in den Penis ein. Andere Fasern begleiten die Arterien oder sensiblen Nerven auf dem Penis bis zur Glans. Die autonomen Fasern innervieren die Aa. helicinae. Die cholinergen Nervenendigungen stimulieren die NO-Synthase und damit die Freisetzung von NO (Stickstoffmonoxid). Der genaue Mechanismus wird auf Seite Physiologie der Erektion dargestellt.
erhält Fasern aus o.g. Zentren, dieser entsendet Nervenbündel zu den pelvinen Organen.
der N. pudendus (S2–4) innerviert den M. bulbocavernosus und M. ischiocavernosus.
Zusammenfassende Literatur: (Porst, 2004).
Geringer arterieller und venöser Blutfluss.
die glattmuskuläre Relaxation der Arterien führt zu einer drastischen Steigerung des Blutflusses in der A. pudenda int. Der venöse Abstrom bleibt konstant. Die Volumenzunahme des Penis durch die Füllung der Schwellkörper wird durch die glattmuskuläre intertrabekuläre Relaxation erleichtert.
Nach Erreichen des submaximalen Schwellkörpervolumens entsteht ein Druckanstieg auf 80–90 % der systolischen Druckwerte in den Corpora cavernosa. Mit steigendem Druck werden die Vv. emissariae komprimiert und der venöse Abfluss sinkt. Bei Erreichen des systolischen Blutdrucks sinken der arterielle Flow und der venöse Abfluss.
die Kontraktion des M. ischiocavernosus erhöht den Druck im Corpus cavernosus über den systolischen Blutdruck (bis zu mehrere hundert mmHg). Während dieser Phase wird der Schwellkörper nicht durchblutet.
ein verminderter arterieller Einstrom führt zum Druckabbau, der venöse Abfluss wird durch fehlende Kompression der Vv. emissariae erleichtert.
infraspinale wie auch supraspinale Einflüsse auf das spinale Erektionszentrum können eine Erektion auslösen (s. o.).
Eine genitale Stimulation ist Auslöser für die reflexogene Erektion. Afferenzen ziehen über den N. pudendus zum sakralen Erektionszentrum, dieses entsendet die Efferenzen über den Plexus hypogastricus inferior. Weitgehend unabhängig von kortikalen Einflüssen, kann diese Art von Erektion bei zervikalen oder thorakalen Rückenmarkverletzungen erhalten bleiben.
Die kortikale Verarbeitung von sensiblen, visuellen, akustischen Reizen oder Phantasien ist Auslöser der psychogenen Erektion. Die kortikalen Zentren beeinflussen die sakralen Erektionszentren, welche über den Plexus hypogastricus inf. die Erektion auslösen.
Die Nocturnale Erektion entsteht während der REM-Schlafphase und wird mit der ,,Nocturnale penile Tumeszenz`` (NPT) gemessen. Die nocturnale Erektion bleibt bei der psychogenen
Impotenz erhalten.
Die nächtlichen Erektionen werden durch sympathische Zentren vermittelt, die Existenz von nocturnalen Erektionen lässt keine Rückschlüsse auf das sakrale parasympathische Erektionszentrum zu.
die Stimulation des vegetativen Nervensystems, welches Einfluss auf die Penisgefäße nimmt, bewirkt die Erektion. Der Parasympathikus ist pro-erektil, der Sympathikus ist anti-erektil (bis auf die nocturnale Erektion, s. o.).
Das Rückenmark beherbergt die präganglionären Neurone, welche die Penisgefäße innervieren. Das parasympathische erektile Reflexzentrum sitzt in Höhe S2–4, das sympathische Zentrum Th12–L2. Vom Rückenmark ausgehend, verläuft die Innervation über den Plexus hypogastricus inf. und die Nervi cavernosi zum Penisschwellkörper.
Der N. pudendus aus dem Plexus sacralis innerviert die Beckenbodenmuskulatur, deren Kontraktion führt zu einer Verstärkung der Rigidität.
die parasympathische Aktivität des N. cavernosus führt zur Freisetzung von NO (Stickstoffmonoxid), einem Signalstoff, welcher die glattmuskuläre Muskulatur der Arteriolen und der Trabekel des Schwellkörpers erschlaffen lässt.
Zwischen der NO-Freisetzung und der glattmuskulären Erschlaffung liegen folgende Zwischenschritte: Aktivierung der Guanylylzyklase, Konzentrationsanstieg des zyklischen Guanosinmonophosphat (cGMP), Aktivierung von Proteinkinasen und Phosphorylierung von Proteinen und Ionenkanälen, Öffnung von Kaliumkanälen und Hyperpolarisation der glattmuskulären Zelle, Absinken der intrazellulären Konzentration von Kalzium, fehlende Aktivierung der muskulären Filamente (Aktin und Myosin) und damit Erschlaffung der glattmuskulären Muskelzelle.
eine abnehmende parasympathische Aktivität führt zum Überwiegen der Phosphodiesterase Typ 5 und unterbricht die Signaltransduktionskaskade. Die Konzentration von cGMP sinkt und die glattmuskulären Zellen kontrahieren sich.
Die adrenerge Stimulation des Penis führt über folgende Zwischenschritte ebenfalls zur Beendigung der Erektion: Stimulation der Adrenozeptoren, Phospholipase C, Inositoltriphosphat IP3 und Diacylglycerin DAG, Proteinkinase C, intrazellulärer Kalziumeinstrom mit glattmuskulärer Kontraktion.
"Messen wir an einer unerregten Nervenzelle oder an einem ihrer Ausläufer die Spannungsdifferenz, die an der Membran zwischen dem Zellinneren und dem umgebenden flüssigen Außenraum (Interstitium) besteht, so finden wir immer eine Potentialdifferenz von beachtlicher Größe: das Zellinnere ist relativ zur Umgebung elektrisch negativ geladen. Diese Spannungsdifferenz , die an der Zellmembran abgegriffen werden kann, wird Membranpotential, oder -im Hinblick auf ihr Vorhandensein im unerregten Zustand- Ruhepotential genannt und beträgt meist rund -70mV (Millivolt)... Vergleicht man die stoffliche Zusammensetzung vom Zellinnenraum und Interstitium, so findet man für bestimmte Substanzen sehr beträchtliche Konzentrationsunterschiede." [ Guttmann Giselher, Einführung in die Neuropsychologie, Vlg. Hans Huber, Bern/Stuttgart/Wien 1972, ISBN 3-456-30429-3, S 43]
Vielleicht allerdings: suchen nicht Wir, sondern jeweils die einzelne Person nach diesem Fehlenden.
Demgegenüber wäre auf Martin Bubers Erkenntnis hinzuweisen: Im Anfang ist die Beziehung, und Beziehung ist Gegenseitigkeit. Was geschieht, geschieht zwischen einem »Ich« und einem »Du«.
In diesem Kontext ist auf die Psychotonik Glasers hinzuweisen, die von ihm "bereits Anfang der 30er Jahre aus den Phänomenen des verbalen und nonverbalen zwischenmenschlichen Dialogs entwickelt (wurde): es ergaben sich dabei folgende Grundannahmen:
1. Der Mensch ist in seinen biologischen Möglichkeiten auf den Umgang mit der Welt angelegt.
2. Der Mensch besitzt Intentionalität, d.h. er ist fähig zur persönlichen Stellungnahme, zur Entscheidung und zum Wahlverhalten. Für Glaser ist darüber hinaus wesentlich, dass Entscheidungen mit einem persönlichen Wertgefühl verbunden sind im Sinne eines positiven, der Welt zugewandten Kontakts.
3. Seelisches und Körperliches stellen sich gleichzeitig dar und erläutern einander (i.S. des Gestaltkreises V. v. Weizsäckers).
Anhand seiner Beobachtungen des 'natürlichen', d.h. des nicht krankheitsbedingten gestörten Verhaltens und anhand der inzwischen entdeckten neurophysiologischen Zusammenhänge entstand ein Modell des zwischenmenschlichen Kontakt- und Hinwendungsverhaltens: das 'Neuropsychologische Modell der Eutonie' mit seinen zwei integrierenden Bestandteilen "Sensomotorisches Modell der Eutonie" und "Grundformen intentionaler Bewegungsmuster (KeiRaKu-System)"; sein Modell bezieht sich gleichermaßen auf die physiologische wie auf die psychisch soziale Ebene und beschreibt die psychophysische Wechselseitigkeit im Zusammenhang mit intentionalem Verhalten."
(2) Glatzer Matthias, Leiblicher Dialog und psychosomatisches Symptom, 81, in: Neue Wege der Atem- und Körpertherapie. Die Psychotonik GLASER (R) im Licht aktueller Entwicklungen, hrsg. v. Matthias Glatzer, Hippokrates Vlg. Stuttgart 1997, ISBN 3-7773-1321-1, S.79-110)
Umso katastrophaler wirkt es sich aus, wenn Institutionen, die -wie die kath. Kirche- eigentlich für Heil zuständig wären, mit sich beschäftigt sind: "Ihre Hierarchie höhlt mit kirchlicher Härte die Kirche aus und ruft angesichts des Untergangs nach einem Schuldigen, der draußen in der „Welt“ wäre. Sie lebt ohne das Feuer der Propheten, ohne die Drangsal des Messias, ohne das gebrochene Beten, ohne schutzlose Begegnung mit den tiefen Antlitzen Missbrauchter und ohne das unheimlich ansprechende, faszinierende und abweisende Abgrundgeheimnis, das so leichtfertig als Gott genannt wird." [300]
Was wir daher bräuchten: wäre - so die zentrale These des Symballesthai(R)-Geschehens
Als LEIB-MASSAGE umgesetzt wird sie in einem
SALBUNGSRITUAL
mit den Phasen der
PURIFICATIO
EKSTASIS und
ANASTASIS
Allerdings finden für die Erläuterung der These:
DAS SYMBALLESTHAI-SALBUNGSRITUAL: SAKRAL-EKSTASE HEIL[:IL:]GT LEIBLICH
fachsprachliche Begriffe Anwendung ...
(somit wird Nicht-Fachleuten allerdings einiges abverlangt - meistens reicht es daher, sich mit dem Abschnitt : "Auswahl aus 6 Formen der Leib-Massage" zu beschäftigen),
[1] Treitler Wolfgang, Am Ende der klerikalen Prozession, in: feinschwarz.net 1. Oktober 2021
[2] Glatzer Matthias, Leiblicher Dialog und psychosomatisches Symptom, 81, in: Neue Wege der Atem- und Körpertherapie. Die Psychotonik GLASER (R) im Licht aktueller Entwicklungen, hrsg. v. Matthias Glatzer, Hippokrates Vlg. Stuttgart 1997, ISBN 3-7773-1321-1, S.79-110