In seiner Zweiten Enthüllung über die Scham bringt Pfaller die These: "Die Scham beruht nicht auf einem Zuwenig, sondern auf einem Zuviel."[11] Dieses Zuviel bestimmt er allerdings nicht als ein Zuviel des Über-Ich [12], sondern - im Abschnitt "Versuch einer Neukonstruktion. Scham als Wirkung einer Beobachtung von unten"[13]- "Die Scham (wird) als Ergebnis eines Blicks von unten aufgefasst."[14] Unter der Überschrift "Das Unter-Ich"  bezieht sich Pfaller auf Anders: "Der 'Prototyp der moralischen Scham' kommt ... zustande, wenn das Es auf ein Ich blickt, das sich zuviel herausgenommen hat und dadurch aus der Reihe fällt."[15]

Kann auf diese nach Pfaller definierte Scham Purificatio als rituelle Reinigung, in der das Lebensfeindliche abgewaschen wird, sodass sich das Lebendige zeigt, angewendet werden?  Worin besteht nach Pfaller das Lebensfeindliche bzw. das Lebensförderliche der Scham? Als das Lebensförderliche erscheint "die Beobachtungsinstanz des Unter-Ich" [17], als das Lebensverneinende die "Scham, die diese als Ergebnis eines naiven Blickes von unten  begreift."[17] Demnach wäre die Scham abzuschaffen, sodass sich die reine Beobachtungsinstanz des Unter-Ich zeigte. 

Bringt man diese Hypothese in Verbindung mit Genesis 2, wo von Versuchung -näherhin der Versuchung einer göttlichen Urteilsqualität- die Rede ist, so wird das Unter-Ich als entscheidende Beobachtungsinstanz als Schlange, die schlauer als alle Tiere des Feldes sei, verkörpert. Auf ihre Versuchung  -ihr werdet sein wie Gott und Gut und Böse erkennen- fällt Eva hinein, muss allerdings auch die Folgen dafür tragen: Aus unbekümmerten Nacktsein wird zu verbergende Nacktheit.

Daher hat die Purificatio anzusetzen bei der Versuchung des Ich auf die Einflüsterungen des Unter-Ich bzw. auf die Befehle des Über-Ich zu hören. Beide sind nicht göttliche Instanzen und es relativiert sich daher, ob das Ich vom Unter-Ich angetrieben oder vom Über-Ich her bestimmt wird!

 

Das Ich würde sich, wobei es dabei vom Es (der Schlange) verleitet wird, hinreißen lassen zu einem Zuviel an Erwartung, näherhin der Erwartung, das Sein bestimmen zu können. Allerdings tritt genau das Gegenteil ein: Lebendige Erotik wird auf Sexualität reduziert, die schamhaft zu verdecken ist. Eine Parallele dazu findet sich bei Pfaller in der These, dass es "bei der Scham zu einer Verwandlung von Lust in Unlust" kommt.[16]  Diese "Umkehrung der Affektqualität"[16] ist auch für Versuchung charakteristisch: Das anfänglich mit Lust Angestrebte wird in der Maßlosigkeit zu einem lusttötenden Zuviel.

 

eine Kombination von Verbergen und Aufdecken ...

  ... und das nicht nur in psychischer Hinsicht, sondern leiblich-ganzheitlich, 

wie sie in der Zusammenführung vasaler Yin-und Yang-Energie in Konzeptions- und Lenker-Gefässen möglich wird

 

[1] Als problematisch wird erachtet, "dass im Modus der Scham das menschliche Gehirn auf primitive Überlebensreaktionen zurückfällt: angreifen, fliehen, verstecken" [ ?3]

 

"Scham ist eine machtvolle Größe, die nicht selten im Verborgenen wirkt. Sie ist ein heimliches, nach Möglichkeit verheimlichtes Gefühl, das Menschen oft mit sich selbst ausmachen." (Grund-Wittenberg Alexandra, Verborgenheit und Ambivalenz der Scham. Zur Einführung in diesen Band, p.1, in: Die verborgene Macht der Scham: Ehre, Scham und Schuld im alten Israel, in seinem Umfeld und in der gegenwärtigen Lebenswelt, hrsg. Alexandra Grund-Wittenberg, Ruth Poser, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2018, ISBN: 3-788732474, p. 1-18)

[3] Zusammenfassung eines Artikels von Marks Stephan zu "Scham im Kontext von Schule", in: Soziale Passagen. Journal für Empirie und Theorie Sozialer Arbeit, 2013-06, Vol.5 (1), p.37-49, in dem er  einige grundlegende Informationen über Scham und ihre Funktion als Hüterin der Menschenwürde bringt. Dabei wird unterschieden zwischen Scham und Beschämung.

[10] Grund-Wittenberg Alexandra, Verborgenheit und Ambivalenz der Scham. Zur Einführung in diesen Band, p.2, in:

Die verborgene Macht der Scham: Ehre, Scham und Schuld im alten Israel, in seinem Umfeld und in der gegenwärtigen Lebenswelt,

hrsg. Alexandra Grund-Wittenberg, Ruth Poser, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2018, ISBN: 3-788732474, p. 1-18

[12]"Das Über-Ich hält dem Ich ein ideales Bild [das 'Ideal-Ich'] vor, dem das Ich entsprechen oder nahe kommen soll. Bei Nichtentsprechung ... wendet sich das Über-Ich vorwurfsvoll strafend gegen das Ich. Dies geschieht nach psychoanalytischer Auffassung durch Verlagerung von Besetzungsenergie: diese wird vom Ich abgezogen und ins Über-Ich verlagert. Dadurch erscheint das Ich dann klein und schwach gegenüber einer Urteilsinstanz, die mit gesteigerter Wucht auf es losgeht." (Pfaller Robert, Zwei Enthüllungen über die Scham, S.Fischer Vlg. 2022, ISBN 978-3-10-397137-8, S.90. 

 

 

"Ich kann wohl sagen, ich erröte vor mir selbst, in Wirklichkeit erröte ich vor einem und dem andern. Und hierin liegt wieder eine, gerade für das Verständnis unserer Fülle ungemein wichtige Tatsache, die Tatsache nämlich, dass die Scham dem anderen gerade das zeigt, was sie vor ihm verbergen will, das Geheimnis der Existenz...

ob ich erröte, weil ich selbst die innere Grenze der Sünde berührt habe oder weil ein anderer sie berührt hat, immer zeige ich ihm damit etwas, was ich im Grunde gar nicht zeigen will, den Punkt nämlich, wo die innere Grenze der Sünde 'in mir' berührt wird. Nennen wir einmal 'Sünde' ein geistiges, Erröten ein leibliches Phänomen, so wird klar, dass gerade das Schamphänomen als Ganzes dieser Trennung widerspricht, so sehr es andererseits wiederum auf ihr beruht."[58]

 

Die von Binswanger angesprochene innere Grenze der Sünde in mir suche ich als Verobjektivierung zu charakterisieren: siehe dazu den Puificatio-Abschnitt. 

Dies auch  insoferne als Beschämung aus einer  Subjekt-Objekt-Relation herrührt,

die sich sowohl innerhalb eines Menschen als auch zwischenmenschlich ereignen kann

Daher ergibt sich, dass auf der

SUBJEKT-OBJEKT-RELATION BERUHENDE ZERFALLENHEIT

(ob durch einen selbst oder im zwischenmenschlichen Kontakt erfolgend)  

DIE EIGENTLICHE ERMÖGLICHUNG DER SCHAM ist.

 

DIE VORNEHMLICHE AUFGABE DER PURIFICATIO

DER VEROBJEKTIVIERUNGEN VERDECKEN SOLLENDEN SCHAM BESTEHT DAHER DARIN:

DIE WAHRHEIT, DIE 'NACKTE WAHRHEIT' ZU BERGEN.

 

 

"Heidegger entwickelt seine Auffassung von der Wahrheit im Zusammenhang mit der Auslegung, die er dem griechischen Wort für 'Wahheit', dem Wort αλήδεια gegeben hat. Er deutet dies Wort bekanntlich als die Zusammensetzung des Verbalstamms λανδάνειν mit einem α-privativum. Wahrheit ist für ihn also von vornherein als ein verneinender Begriff aufzufassen. Er übersetzt darum das Wort mit 'Unverborgenheit'. Uns braucht an dieser Stelle nicht zu beschäftigen, wie weit die Auslegung im philologischen Sinn zwingend ist (das ist bekanntlich nicht unbestritten geblieben)." [Wurmser]

Inwiefern vermag Ekstasis zu wandeln ? z.B. Angst in Furcht.

insoferne als sie ein Da-Zwischen ist.

Zum Da-Zwischen von Emotionen siehe 

Facial and vocal expressions of emotion

 

Russell, James AJo-Anne BachorowskiFernandez-Dols, Jose-Miguel.

Annual Review of Psychology; Palo Alto Vol. 54,  (2003): 329-49. 

Scham zu merken kann dann beginnen, wenn wir diese Emotion enttabuisieren, anerkennen und verstehen. Ihre Wahrnehmung kann durch Achtsamkeit - das nicht wertende Gewahrsein des gegenwärtigen Augenblicks - geschult werden. (Vgl. Kesper-Grossman Ulrike und Grossman Paul, Leiden lindern durch Achtsamkeit. Buddhistische Praxis als Weg zur Heilung chronischer Krankheiten, in: Connection Special August/September 2002, S 16-19)"

(Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 182)

 

"Neurobiologisch gesehen Schamgefühle mit einer Fehlregulation von Sympathikus und Parasympathikus einher: Wir sind in einem Zustand von extrem aktiv und zugleich extrem passiv." (Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 184)

 

"Die Scham differenzieren"

Wenn  wir neugierig auf die Scham sind, werden wir auch die Unterschiede zwischen einzelnen Schamerfahrungen bemerken; auch die Unterschiede zwischen Scham und Beschämung sowie zwischen Scham und Schuld."

 

(Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 189)

durch den wir in Anforderungssituationen (Stress) durch physiologische und psychologische Verhaltensänderungen eine –auch zukünftige Belastungen einbeziehende– Stabilität aufrechterhalten können !

Frägt man, was der Ver-Quellte verloren hat, so könnte man sagen, dass dem Ver-quellten der Bezug zur Erde verloren gegangen ist ('nur ungenügend geerdet', 'ist abgehoben' etc.)

Diese Form (Typ F) der Symballesthai-Massage differenziert sich  von  jenen

"Nun ist guter Rat teuer und auch nicht so schnell zu bekommen. Jetzt kommt es wieder, dieses sonderbare, schon längst vergessene und für immer überwunden geglaubte Gefühl im Bauch. Man macht noch zwei, drei vergebliche Versuche, doch noch mit dem Kopf durch die Wand, mit den alten Strategien durch die neuen Anforderungen zu kommen, und dann steckt die Karre endgültig fest." [3]

Daher scheint jetzt ein Verfahren angebracht, das [die 'Karre nicht aufgibt', sondern 'sie wieder flott macht', indem deren Räder von Schmutz gereinigt werden] darauf Bezug nimmt, dass wir Eu-Stress sehr wohl brauchen, also diejenigen Stressoren, die den Organismus positiv beeinflussen. Ein grundsätzliches Stress- bzw. Erregungs-Potenzial ist für das Überleben eines Organismus unabdingbar. Somit wird man auch das Ausmaß des Stresshormons Cortisol etwa im Sinne des Mäßigkeits-Prinzips der Hildegard von Bingen zu regulieren suchen.

Da Positiver Stress -ohne uns zu schaden- unsere Leistungsfähigkeit fördert und er sich -im Gegensatz zum Dis-Stress- auch bei häufigem, langfristigem Auftreten positiv auf die psychische oder physische Funktionsfähigkeit eines Organismus auswirkt, ist also eine Behandlungs-Methodik erforderlich, die Stress differenziert, also ihn weder als generell unerwünscht noch als generell erwünscht ansetzt.

 

Daher wird im Rahmen einer SYMBALLESTHAI-Behandlung gesetzt auf das Prinzip  des WANDELS

DIS-STRESSIGER  VERKRAMPFUNG

ZU

EU-STRESSIGER  LOCKERHEIT

Die Empfindung, dass sich das Herz verkrampfe, kann Teil sein der  "Angina-pectoris-Anfälle, [die] sich durch heftige Schmerzen aus(zeichnen), die bis zum Vernichtungsschmerz gehen können ... Das Schmerzgefühl wird meist als lebensbedrohliches Enge- und Angstgefühl beschrieben, ein Empfinden als krampfe sich das Herz zusammen oder werde von einer Eisenfaust umklammert." [6] Der Schmerz beginnt typischerweise hinter dem BrustbeiMasseure werden häufig mit einer solchen Situation konfrontiert. Dann scheint "Entspannung" angesagt.

Allerdings: In einer solchen Situation hilft es Diese braucht es allerdings, wenn man sich nicht bloß auf das zu 'Stress' kontradiktorische 'Relax' einlassen möchte.

Dies wäre ja in so ferne problematisch, als damit bloß eine im Sinne der Hegel'schen Antithese zu verstehende und daher im Stress-Modus verbleibende Verhaltensweise als (irreführend so bezeichneter) 'Ausweg' angeboten würde. 

Ins Konkretere übersetzt heißt das: es ist ganz einfach eine Zumutung, einem Gestressten den Hinweis, er möge sich entspannen, zu geben - denn genau das gelingt dem Gestressten nicht ...

Auf dieser Basis wird möglich, dass dauerhafte Stressoren,

wie fehlende  Gestaltungsmöglichkeiten, mangelndes Interesse am Beruf, auch keine Freizeit-Interessen; Soziale Isolation, Verachtung und Vernachlässigung; Reizüberflutung; Krankheiten und Schmerzen, eigene und die von Angehörigen; auch (unausgleichbare) Unterforderung, Langeweile und Lethargie; Stress durch die Bedrohung des Selbst (eigenes Scheitern oder die Respektlosigkeit anderer) Stressfaktoren  (schwerwiegende Lebensereignissen, wie der Tod eines nahen Menschen und die Trennung durch eine Ehescheidung; dann auch chronische Konflikte in der Paarbeziehung; ferner auch Zeitmangel, Termindruck, Geldmangel, Armut, Schulden, Überschuldung; fehlende  Gestaltungsmöglichkeiten, mangelndes Interesse am Beruf, auch keine Freizeit-Interessen; übergroße Verantwortung; Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule; Schichtarbeit; Soziale Isolation, Verachtung und Vernachlässigung; Reizüberflutung; Krankheiten und Schmerzen, eigene und die von Angehörigen; auch (unausgleichbare) Unterforderung, Langeweile und Lethargie; Überforderung durch neue technische Entwicklungen (Technikstress, Technostress); Stress durch die Bedrohung des Selbst (eigenes Scheitern oder die Respektlosigkeit anderer)

"WANDEL" / "WANDLUNG" IST ALSO ANGESAGT

Wenngleich es auch naheliegend erscheint mit abschirmenden  Maßnahmen zu reagieren, die uns schützen [und dies auch für Stress, von dem wir aus Erfahrung wissen, dass er vorübergeht, hilfreich sein mag]

Schwierig ist es zu akzeptieren, dass der 'Tennisarm' einen gerade jetzt ausbremst ...; jetzt, wo man solange auf das entscheidende Spiel hintrainiert hat; mag schon sein, dass man sich überfordert hat, aber dennoch: dass Schmerzen gerade jetzt Alarm schlagen, will man nicht hören.

Allerdings:  unter Umständen 'überhört' man auf diese Weise, dass  eine ernsthafte Schädigung des Gelenks droht ...

Wie aber gelingt es den Alarmschmerz zwar zu hören, dennoch aber nicht 'alles aufzugeben, alles fahren zu lassen' ? Also in durchaus auch aktiver, näherhin -wie ich meine: originaler- Weise mit Alarmschmerz umzugehen?  

Im Rahmen meiner SYMBALLESTHAI-BEHANDLUNG erfolgt dies u.a. durch von Griffen aus der Klassischen Massage sowie der Manuellen Lymphdrainage unterstützte Akupressur von HERZ 1 [benannt als 'Quelle am äußersten Ende']

Dies "macht den Körper warm. Vor allem die Brust und das Herz werden weit, er vertieft die Atmung, manchmal beschleunigt er auch den Herzschlag."[7]

Aber nicht nur das, sondern auch: "Er bringt Gefühle, die im Herzen wohnen, ins Bewusstsein. Manchmal fühlt man Ruhe und Entspannung oder Geborgenheit." [7]

 

"Manchmal wird einem aber auch die eigene Anspannung und Unruhe bewusst." [7]

 

So zeigt sich in der Purificatio von Dis-Stress: man erlebt dessen - auf Überforderung zurückführbare- schädliche Wirkung und "es tut einem" -im eigentlichen Sinne des Wortes genommen- "leid" ...; das führt aber - und das ist eben ein Kennzeichen von Purificatio- nicht dazu, 'das Kind mit dem Bad auszuschütten', also Stress also solchen abzulehnen. Sondern es wird auch erlebbar, dass Stress auch Aufmerksamkeit auf eigene Schwachstellen sein kann.

DEMENTSPRECHEND ZIELT PURIFICATIO VON DIS-STRESS AB AUF DIE AUSBILDUNG EINES MITTELMASSES ZWISCHEN ÜBER- UND UNTERFORDERUNG. 

 

 

"Viel Erfolg zählt zum schlimmsten, was einem im Leben passieren kann."  [8

 

"Kaum haben wir mit Hilfe des noradrenergen Systems die Verschaltungen für eine ganz bestimmte Verhaltensstrategie gebahnt, mit der wir wunderbar vorankommen, weil sie uns alle bisher in unserem Leben aufgetauchten Untiefen und Schlaglöcher immer besser vermeiden oder durchfahren hilft, schon steht uns wieder irgend jemand oder irgend etwas Neues, bisher noch nicht Dagewesenes im Wege. Fatalerweise trifft uns so etwas um so härter, je fester sich in unserem Kopf die Überzeugung gebildet hatte, auf dem einmal eingeschlagenen Weg ganz besonders gut voranzukommen. [2]

und insoferne Herz 1 "die Energie vom Denken ins Empfinden" [7] bringt, kann also der Appell auf den Alarmschmerz zu hören, leiblich ankommen, die e.motionale Ebene erreichen und damit wirklich verhaltens- und handlungsanleitend werden ...

Dies wenn sich anschließt

hat Meines Erachtens sollte sich diese Selbstreflexion beziehen auf die Frage, ob

ANGEMESSENHEIT

zwischen der auch aus eigenem Ehrgeiz stammenden Anforderung und der Leistungsfähigkeit des eigenen Herzens besteht. Es könnte sein, dass wir unser Herz überfordern. 

 

Das lässt sich aber am besten nicht bloß refIexiv, sondern leiblich beantworten. D.h. in der massierenden Bewegung das adäquate (= inter-essierende) Maß der Verbindung zwischen Herz und Peripherie  zu finden und dann auch für den Klienten erlebbar zu machen, wie es sich anfühlt, wenn  Herz und Aktivität z.B. der Hand zusammenspielen: Gute Durchblutung geht einher mit einem ruhig schlagenden Herz.

 

 

So vorbereitet wird in

 

die auch

in vermeintlich beziehungs-toten                                                      Situationen

 

"PARS PRO TOTO"-LEIBLICHKEIT 

entstehen lässt.

Damit wird die Aufmerksamkeit gelenkt auf "das dem Herzen zugeordnete Yang-Organ...den Dünndarm. Der Schlüssel zu einem Verständnis seiner Funktion ist die Assimilation von Nahrung im Verdauungsprozess. So wie er auf der organischen Ebene dafür sorgt, dass Nahrung ins Blut aufgenommen werden kann, ist er im geistigen Bereich für die Assimilation von Ideen verantwortlich. Ein Energiemangel im Dünndarm zeigt sich daher beim Menschen, die Wissen, Überzeugungen und Glaubenssätze unverdaut von anderen Menschen übernehmen und nicht imstande sind, ihre eigene Weltanschauung und ihre eigenen Ansichten daraus zu bilden. Die Erscheinung eines Menschen, der imstande ist zu assimilieren, zeichnet sich durch ein feines, stilles Lächeln in den Augen und um die Lippen aus."[16]

 

Stressbewältigung, Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgangspunkt für Stressbewältigungstechniken sind das transaktionale Stressmodell und die Theorie der Ressourcenerhaltung. Man unterscheidet zwischen problembezogenen und emotionsbezogenen Bewältigungsstrategien (engl. Coping).

Wenn Stress auf einem Konflikt beruht, kann dieser geklärt und gelöst werden.

Stress aufgrund unbewältigter Konflikte zeigt sich in kognitiven, emotionalen, muskulären, vegetativ-hormonellen und sozialen Reaktionen. Entsprechende Stressbewältigungstechniken dämpfen die Stressreaktionen bzw. versuchen, diese erst gar nicht entstehen zu lassen. Beispiele: Autogenes TrainingBiofeedbackNeurofeedback und MindmachineFeldenkrais-MethodeProgressive Muskelrelaxation (PMR), Focusing[27] oder Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, Verinnerlichung von problem- bzw. emotionsorientierten Bewältigungsformen wie bei der Wahrnehmungslenkung oder positiven Selbstinstruktion, gruppenbezogene Bewältigungsstrategien wie Suche nach Unterstützung, Teambildung, rücksichtsvolles Verhalten oder aggressiv-antisoziales Coping, abgebildet im multiaxialen Copingmodell. Auch westliche angepasste Methoden aus Indien, China oder Japan, wie z. B. QigongYoga oder Reiki können angewandt werden.[28] Durch körperliche Betätigung wie im Sport (v. a. Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren, Joggen, …)[29] kann Stress schneller vom Körper abgebaut werden.

Nur fünf Minuten Bewegung in grüner Umgebung bessern die Laune und das Selbstwertgefühl bemerkenswert gut und lindern Stress. Dies ergab eine Metaanalyse von zehn Studien mit 1250 Probanden.[30]

aus wikipedia Art. Stress Abfr. 10.3.22

Dynamik von Stress und Erholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erholungsforschung betrachtet Erholung als »intentional gesteuerten Prozess, der die aktive Auseinandersetzung einer Person mit ihrer Umwelt ebenso umfasst, wie die grundsätzliche Kontrollierbarkeit des Erholungsprozesses« (Almer, 1996). In ihrem Zentrum steht die komplexe Interaktion zwischen Belastung und Erholung.

Die wichtigsten Zusammenhänge skizziert Eichhorn (2006):

Art und Dauer der Belastungsphase strahlen in die Erholungsphase aus. Je länger und stärker die Belastungsphase dauert, umso länger dauert es, bis man sich davon erholt und wieder fit in die nächste Belastungsphase hineingehen kann.

Nach einem stressigen Arbeitstag fühlt man sich einerseits innerlich überdreht und angespannt, andererseits energie- und kraftlos. Im Extremfall hat man zu nichts mehr Lust. Fachleute sprechen von low-effort-activities, also Aktivitäten, die keine große Anstrengung erfordern. Ungünstig an ihnen ist: Sie sind kaum erholsam.

Belastung addiert sich auf. Ist man morgens um acht Uhr noch relativ locker, sieht es um elf oder fünfzehn Uhr schon wieder ganz anders aus. Das kann sogar dazu führen, dass man die nächste Belastungsphase nicht optimal erholt antritt, wenn beispielsweise Stress sogar die Qualität und Quantität des Schlafs beeinträchtigt. Dann ist man auch schneller wieder überlastet und benötigt in der Folge eine noch längere Erholungsphase. So kann sich ein gefährlicher Kreislauf hochschaukeln.

Ein etabliertes Verfahren zur Analyse des Beanspruchung- und Erholungszustands ist der Erholungs-Belastungsfragebogen[15] (EBF; Kallus, 1995). Den EBF gibt es inzwischen auch in einer sportsspezifischen (EBF-Sport; Kallus & Kellmann, 2000) und einer arbeitsspezifischen (EBF-work; Kallus & Jimenez, 2008) Version. Der EBF-work findet häufig Anwendung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bzw. in Projekten der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Durch eine Schutzreaktion des Körpers auf Stress kann es zu einer unnatürlichen muskulären Anspannung kommen (Dysponesis),[(2006) Dysponesis — chronische, unnatürliche Muskelspannung. In: Biofeedback in der Praxis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/3-211-29422-8_11] was durch eine Chronifizierung z. B. auch zu Rückenschmerzen führen kann

Dazu Gerald Hüther in seiner "Biologie der Angst" mit dem Untertitel "Wie aus Streß Gefühle werden." (13.Aufl. Vandenhoeck und Ruprecht 2016): 

 

Zur Überwindung der Problematik: "Weshalb wir immer nur das finden, was wir suchen, und sich immer nur die verstehen, die durch die gleiche Brille schauen" (p.11-15) lädt er ein, sich aus der unübersichtlichen Ebene der gewohnten, allerdings aber Stress-assoziierten neuronalen Bahnen und Verknüpfungen heraus - also auf einen Hügel zu begeben. Das könne Sinn machen, denn (dies auf der Basis, dass "Nachdem bis vor wenigen Jahrzehnten die Überzeugung herrschte, dass ein Umbau der während der Hirnentwicklung einmal angelegten Verschaltungen im adulten Gehirn nicht mehr stattfindet, wir heute (wissen), dass das Gehirn auch im Erwachsenalter noch in hohem Maße zu struktureller Plastizität fähig ist." [14] )

 

"DIE SCHAM EXISISTIERT ÜBERALL, WO ES EIN 'MYSTERIUM' GIBT"

(Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches)

Nicht dem Schönheits-Ideal entsprechende Maße, Schweißflecken, Pickel, ein fehlender Universitätsabschluss bis hin zum 'Eier-Tor' ... – es gibt viele Dinge, für die sich Menschen schämen ...

 

D.h. freilich nicht, dass Scham - genau sowenig wie Angst- grundsätzlich als unerwünscht angesehen werden sollte. Schon allein in so ferne, als die Fähigkeit sich zu schämen, angeboren ist ...

 

Allerdings kommt es im Laufe des Lebens zu einer Ausdifferenzierung dieser Fähigkeit, die Léon Wurmser Scham als „in ihren typischen Grundzügen komplex und variabel, viel eher eine Palette von eng verwandten Affekten als ein simpler, klar abgegrenzter Affekt“ bestimmen lässt. [1]

 

Daher braucht es -um in der Frage, wie mit "Scham" umzugehen ist, weiterzukommen-eine ANTHROPOLOGISCHE  ABKLÄRUNG DER SCHAM: 

"Über Schamanlässe oder Schaminhalte erschließen sich – selbst wenn ein weitgehend umfassender Katalog aufgestellt werden könnte – zunächst einmal bloß situationale ‚letzte‘ Auslöser für Schamerlebnisse, die in gewisser Weise zufälligen Charakter haben.

Soll jedoch nach den generellen Bedingungen der Scham geforscht werden, muss ein grundsätzlich anderer Weg eingeschlagen werden. Dieser Weg wählt den Ausgangspunkt der Untersuchung nicht in der jeweiligen Situation mit ihren konkreten schamauslösenden Anlässen, sondern beim Menschen. Er richtet sich primär auf die Frage, was der Mensch für ein Wesen ist, dass er sich überhaupt schämen kann. Er zielt auf das Subjekt der Scham, den Menschen, sowie auf seine Existenzweise, auf die Weise, wie er sich grundsätzlich zu sich selbst und zu seiner Umwelt verhält." [2]

Lietzmann verweist dbzgl. auf Helmuth Plessner. In seinem Hauptwerk von 1928 „Die Stufen des Organischen und der Mensch“ ersetzt er den, sich leicht dem Metaphysikverdacht aussetzenden, Begriff des menschlichen „Wesens“ durch den Begriff der menschlichen „Existenzweise“. Diese bestimmt er als „exzentrische Positionalität“. Der Mensch ist das Wesen, das exzentrisch positioniert ist.[3]

Auf dieser-mit Hinweisen auf Scheler ergänzten- Basis kommt Lietzmann im Epilog zu dem Ergebnis, Scham als einen "Zustand der inneren Desorganisation und Selbstfremdheit" zu charakterisieren. Bei Scham "versagt der Mensch sowohl an der Aufgabe, seine innere Einheit als auch die innere Übereinstimmung mit sich herzustellen. Die Folge ist ein desorganisiertes Verhältnis des Menschen sich selbst, einem seiner physischen, psychischen oder sozialen Aspekte, gegenüber: Der Mensch hat sich nicht mehr ‚im Griff’. " (Lietzmann, 200) Nun mag es sein, dass sich der Mensch seiner Desorganisation wegen geniert - aber damit ist nicht die Scham als solche charakterisiert.

 

Rainer Maria Rilke

Liebeslied

Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht' ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden, stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

"Der Schamaffekt (offenbart) offenbart eine dialektische Spannung, indem er einerseits etwas zu verbergen sucht, was sich z.B. im Niederschlagen der Augen bekundet oder sich gar in das Gefühl hineinsteigert, dass der sich schämende Mensch am liebsten vor Scham im Erdboden versinken möchte. Gleichzeitig aber führt gerade das Erröten dazu, dass andere aufmerksam werden, genau hinblicken. Jeder Mensch kennt Situationen, in den man am liebsten nicht mehr da sein möchte und gleichzeitig angstvoll gespannt darauf wartet, dass der Andere einen anblickt und erkennt. In dieser Dialektik zeigt sich die anthropologische Dimension der Scham." (Pfau Bolko, Scham und Depression. Ärztliche Anthropologie eines Affektes, Schattauer Vlg., Stuttgart 1998, ISBN 3-7945-1878-0, S.1)

Spruch des HERRN: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn das Unheil.

                             (Joël 2,12–13)

 Freilich löst dies -abgesehen von der letztlichen Unrealisierbarkeit- nicht die Problematik der Fixierung auf eine bestimmte exzentrische Positionalität: 

 

 

DIE PROBLEMATIK, die darin besteht, DASS DER SCHAMHAFTE MENSCH NICHT LEBT AUS SEINER 

Diese ganzheitliche Sicht lässt die bei Massagen häufig beobachtbare  Wirbelblockade (Wirbelblockierung, Wirbelgelenkblockade) in einen therapeutischen Kontext stellen:  Vom Empfinden des Schmerzgeplagten her ist ja nicht nur ein Wirbelgelenk in seiner Beweglichkeit eingeschränkt (das kann etwa im Bereich der Brustwirbelsäule [BWS-Blockade] oder der Halswirbelsäule [HWS-Blockade] passieren), sondern der Mensch fühlt sich auch in mentaler Hinsicht blockiert.

SYMBALLESTHAI-Behandlung des Typs D sich auf das Bekommen und Aufnehmen von psychisch und körperlich Lebensnotwendigem sowie auf die Abgabe von Verbrauchtem bezieht, wobei diese Vorgänge durch den jeweils adäquaten Tonus des Serotonins gesteuert werden.

Bezüglich Massage heißt das zu achten sowohl auf  generelle Muskel-Hypertonie als auch -Hypotonie,   also auf ein generelles Übermaß als auch  auf einen beständigen Mangel an Muskelstärke und Muskelspannung 

[12] Als Beispiel für körperliche Inflexibilität wird erwähnt die "steife Schulter",

"Bei der steifen Schulter ist die Bewegung aktiv wie passiv eingeschränkt.

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Ursachen. Entweder handelt es sich um eine gefrorene Schulter (Frozen shoulder, Capsulitis) oder um eine verklebte Schulter (Cuff capture, Arthrofibrose).

Bei der gefrorenen Schulter verdickt sich die im Gelenk liegende Kapsel massiv. Somit wird die Bewegung eingeschränkt. Die Ursache ist mannigfaltig. Die gefrorene Schulter kann entweder spontan auftreten. Dies ist häufig bei Diabetikern oder nach längeren Belastungen. Sie kann aber auch nach einem Bagatellunfall oder bei länger vorbestehenden Schulterschmerzen erscheinen. Der Verlauf ist bei all diesen Ursachen sehr ähnlich. Initial tritt eine Schmerzhaftigkeit der Schulter auf. Mit einigen Tagen oder Wochen Verzögerung bemerkt der Patient dass diese schmerzhafte Schulter beginnt einzusteifen. Nach dieser Phase tritt anschließend eine mehrmonatige Heilung auf. Zuerst tut die Schulter nicht mehr weh. Anschließend kommt die Bewegung langsam wieder zurück.

Bei der verklebten Schulter ist die Ursache ein Trauma oder eine Operation. In diesem Fall treten Verklebungen zwischen der Rotatorenmanschette und den umgebenden Strukturen auf. Es können sich aber auch Verklebungen im Gelenk bilden. Bei diesen Patienten tritt die Steifigkeit nach der Operation oder nach dem Unfall (meistens Knochenbruch) auf. Hier ist die spontane Verbesserung der Bewegung oft nicht möglich." [11]

[11] https://www.etzelclinic.ch/wp-content/uploads/2014/08/etzelclinic_steifeSchulter.pdf (Abfr. 17.5.21)

 

die freilich eben nicht bloß körperlich erlebt wird: Schmerzen selbst ohne Bewegung führen oft zu entsprechender geistiger Inaktivität ...

 

                Mir erscheint hingegen als das                 Charakteristikum der Scham:

die

(von einem selbst oder gesellschaftlich vorgenommene)

FIXIERUNG

auf eine

(sowohl 'negativ' als auch 'positiv' bewertete)

EXZENTRISCHE POSITIONALITÄT

 

Dazu passt, dass Erik H. Erikson in seinem Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung Scham und Zweifel situiert als Effekte einer misslingenden Lernerfahrung von „Autonomie“ des zwei- bis dreijährigen Kindes in der „analen Phase“ (Stufe II seines Modells). Scham tritt hier in Gegensatz zum Stolz über gemeisterte Entwicklungsschritte. Erikson deutet Scham als sekundär gegen das Ich gerichteten Zorn: „Der Schamerfüllte möchte […] die Welt zwingen, ihn nicht anzusehen […]. Er würde am liebsten die Augen aller anderen zerstören. Stattdessen muss er seine eigene Unsichtbarkeit wünschen.“ (4)

 

 

 

 sodass auch bei wertmindernden Angriffen

ANASTASIS,

die von 

GEHEIMNISVOLLER IMMUNITÄT getragen ist, 

möglich wird

 

 

 

 

die es ihm ermöglichen würde,

 

      SEINE JETZT UND HIER  VORHANDENE,           KONKRETE POSITIONALITÄT

-EBEN ALS EINE VON VIELEN ANDEREN,

DIE IHM AUCH MÖGLICH WÄREN-

 ANZUSETZEN

 

 

 

 

[1] Wurmser Léon, Die Maske der Scham. Die Psychoanalyse von Schamaffekten und Schamkonflikten. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1997, ISBN 978-3-642-80458-8, S. 25  [abgerufen am 15. September 2019].

(Art. "Scham" in wikipedia, abger. 17.12.2020)

 

[4] Art. Scham in wikipedia Abfr. 20.1.21

[5] Eckert, Tao der Akupressur und Akupunktur, 225

[6] Eckert, Tao der Akupressur und Akupunktur, 234 

[7] Allostase (zusammengesetzt aus dem Griechischen allo für variabel und stase für stehend, meist wörtlich mit Erreichen von Stabilität durch Änderung übersetzt) beschreibt den Prozess, durch den der Körper in Anforderungssituationen (Stress) durch physiologische und psychologische Verhaltensänderungen eine -auch zukünftige Belastungen mit einbeziehend- Stabilität aufrecht erhält. (siehe Art. 'Allostase' in Wikipedia, Abfr. 8.3.2021)

[8] Eckert, Das heilende Tao, 47

[9] Eckert, Das heilende Tao, 45

[10] Grund-Wittenberg Alexandra, Verborgenheit und Ambivalenz der Scham. Zur Einführung in diesen Band, p.2, in:

Die verborgene Macht der Scham: Ehre, Scham und Schuld im alten Israel, in seinem Umfeld und in der gegenwärtigen Lebenswelt,

hrsg. Alexandra Grund-Wittenberg, Ruth Poser, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2018, ISBN: 3-788732474, p. 1-18

[11]  "Scham ist eine Emotion, die jeder kennt und die Menschen im Innersten verletzt und bedroht.

Daher wird selten über sie gesprochen.

Dabei hat Scham viele Gesichter: Selbst so extreme Taten wie sogenannte 'Ehrenmorde' und Selbstmordattentate beruhen auf dem Mechanismus von Scham und Schamabwehr." [11]Marks Stephan, Scham - die tabuisierte Emotion. Patmos Vlg. 2011, ISBN-10384360052X, Klappentext

[12] Baer Udo, Frick-Baer Gabriele, Vom Schämen und Beschämtwerden, Beltz Vlg. 2008, Weinheim und Basel , 10

[20] Leider missversteht Marks die 'Scham' betreffenden Partien von Gen 2 und 3 als Hinweis auf "Intimitäts-Scham" [Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 23].

[22] Was 'Vergegenständlichung' in politisch-missbräuchlicher Hinsicht meint macht Salman Rushdie in 'Scham und Schande' deutlich. Die Scham wird verglichen: "sagen wir ein süßes, schäumendes, Karies verursachendes Getränk, das aus Automaten gezogen wird. Sie drücken den richtigen Knopf, und ein Becher plumpst unter einen pissenden Strahl der Flüssigkeit." (Rushdie Salman, Scham und Schande, München: Piper 1990, 145 f.- zit. nach nach Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 48). Wie Rushdie weiter schreibt, geschehen viele schamvolle Dinge wie Lügen, Betrügen, Misshandlungen, Pfuschen und vieles mehr. Aber diejenigen, die dies getan haben, trinken die bestellte Flüssigkeit nicht aus, sondern verschütten sie auf dem Boden. All diese Scham, die keiner will, zu der sich keiner bekennt, wird dann von den 'Hausmeistern des Unsichtbaren' aufgewischt; 'deren Seelen die Eimer sind, in die aus Wischgummis das-was-verschüttet-wurde tropft. [...] und wir haben keine sehr hohe Meinung von ihnen, obwohl sie unser Schmutzwasser aufnehmen." (Rushdie Salman, Scham und Schande, München: Piper 1990, 145 f.- zit. nach nach Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 48). 

So gibt es in vielen Gesellschaften jeweils Minderheiten, die all die Scham-die-keiner-will verkörpern." [Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 48]

Marks pointiert die obigen Passagen anschließend indem er auf die "Gefäß-Metapher [zurückkommt]: Wenn ein Gefäß enger wird, dann steigt der Pegel umso mehr und die Scham bekommt erst recht ihre überflutende und somit traumatische Qualität.

Wenn aber die Beratung wie ein großes Gefäß ist, in dem die Scham sein darf, dann sinkt der Pegel. Es ist dieselbe 'Menge' an Scham, aber sie hat ihre überflutende Qualität verloren und wir können gemeinsam neugierig sein, was ihre Botschaft ist." (Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S.53).

Dabei übersieht er allerdings, dass 'die Scham' aus einem großen Automaten gezogen wird - wobei es besondere Leute gibt, die -im Unterschied zu anderen- per Knopf-Auswahl bestimmen, was (und auch: wieviel) an bereits im Automaten vorhandener  'Scham'  publiziert werden soll.

[23] Pfau Bolko sieht in Sartres Analyse der Scham eine "Ontologie der Scham, welche Sartre aus der Subjekt-Objekt-Spannung ableitet" (Pfau Bolko, Scham und Depression. Ärztliche Anthropologie eines Affektes, Schattauer Vlg., Stuttgart 1998, ISBN 3-7945-1878-0, S.9)

[24] Unter der Überschrift "Existenzscham" bringt Bammel Christina-Maria, Aufgetane Augen - Aufgedecktes Angesicht. Theologische Studien zur Scham im interdisziplinären Gespräch [= Öffentliche Theologie 19], S.26-27 folgenden Hinweis:

"1925 notiert Paul Häberlin in seinen Studien über das Gute zum Wesen Scham: "Scham ist immer die Abneigung gegenüber das blosse Ichsein, gegen die nackte Subjektivität. Darum empfinden wir Scham, wo immer die eigene Ichheit unverhüllt uns entgegentritt. da wir -übrigens gerade aus Scham- gewohnt sind, sie vor uns selbst möglichst geheim zu halten, so pflegt sie, die nackte Ichheit, uns erst dann eindrücklich zu werden, wenn andere sie bemerken und wir sie im Spiegel des fremden Auges wahrnehmen. ... Wir schämen uns unserer Blöße, Körperliche Blöße ist nur das Symbol der nackten Ichheit, der unverhüllten Subjektivität. Wir empfinden, vom Einheitsinteresse aus, die triebhaft sich gebärdende Ichheit als nicht sein sollend, als etwas, dessen man sich schämen und das man zu verbergen trachten muss. Woher käme es denn sonst, dass die Menschen sich so sehr verschließen und dass sie sich so ungern in ihr 'Inneres' schauen lassen - dass sie solche Künste anwenden, um den Schein zu wahren, den Schein, dass sie nicht eigensüchtige Ichheiten seien! Scham über die Existenz als Ich, Scham über das nackte Leben. (Häberlin Paul, Das Gute, Basel 1927, 23)"

Die Bammel'sche Charakteristik als "Existenzscham" ("Die bloße Existenz, die Existenz als Blöße, hat eine Wurzel, die in tiefste, nicht unmittelbar auftretende Scham hineinreicht." [a.a.O., 27]) scheint allerdings gerade in theologischer Hinsicht fragwürdig., nämlich insoferne als Scham eben erst nach dem Sündenfall auftritt.

[25] Tiedemann Jens L., Scham, Psychosozial-Verlag 2013, ISBN 978-3-8379-2229-5, S.7

[26] Pfau Bolko, Scham und Depression. Ärztliche Anthropologie eines Affektes, Schattauer Vlg., Stuttgart 1998, ISBN 3-7945-1878-0, S.6

[27] Interview in: DiePresse. Dienstag 7.Juni 2022, S.17

 

[28] Presse-Meldung  vom 24.Mai 2022

[29] "In seinen frühen Arbeiten bestimmt Freud die Scham:

1. eindeutig als Affekt innerhalb eines sozialen Kontextes und setzt sie mit der Angst vor Bewertung gleich,

2. als ein Motiv für Abwehr, das heißt als affektive Erfahrung,

3. als eine Methode der Abwehr, als Reaktionsbildung im Dienst der Verdrängung sowie

4. in Verbindung zu´m Narzissmus und zu Idealen.

Diese Ambiguität (Scham als Affekt, als Motiv und Methode der Abwehr, als Symptom) zieht sich durch Freuds Werk Werk und findet sich auch bei den meisten Autorinnen und Autoren, die sich nach ihm mit dem Thema der Scham befasst haben." (Tiedemann Jens L., Scham, Psychosozial-Verlag 2013, ISBN 978-3-8379-2229-5, S.17)

[30]  Diesbezüglich hilfreich ist eine ANTHROPOLOGISCHE  ABKLÄRUNG DER SCHAM, 

die mit erkenntnistheoretischen Hinweisen einsetzen kann: 

"Über Schamanlässe oder Schaminhalte erschließen sich – selbst wenn ein weitgehend umfassender Katalog aufgestellt werden könnte – zunächst einmal bloß situationale ‚letzte‘ Auslöser für Schamerlebnisse, die in gewisser Weise zufälligen Charakter haben.

Soll jedoch nach den generellen Bedingungen der Scham geforscht werden, muss ein grundsätzlich anderer Weg eingeschlagen werden. Dieser Weg wählt den Ausgangspunkt der Untersuchung nicht in der jeweiligen Situation mit ihren konkreten schamauslösenden Anlässen, sondern beim Menschen.

Er richtet sich primär auf die Frage, was der Mensch für ein Wesen ist, dass er sich überhaupt schämen kann. Er zielt auf das Subjekt der Scham, den Menschen, sowie auf seine Existenzweise, auf die Weise, wie er sich grundsätzlich zu sich selbst und zu seiner Umwelt verhält." (Lietzmann Anja, Theorie der Scham. Eine anthropologische Perspektive auf ein menschliches Charakteristikum. Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Sozialwissenschaften in der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen 2003, 16)

Lietzmann verweist dbzgl. auf Helmuth Plessner. In seinem Hauptwerk von 1928 „Die Stufen des Organischen und der Mensch“ ersetzt er den, sich leicht dem Metaphysikverdacht aussetzenden, Begriff des menschlichen „Wesens“ durch den Begriff der menschlichen „Existenzweise“. Diese bestimmt er als „exzentrische Positionalität“. Der Mensch ist das Wesen, das exzentrisch positioniert ist. (Plessner Helmuth, Die Stufen des Organischen und der Mensch. Einleitung in die philosophische Anthropologie, Berlin / New York 1975, 292; zit. nach Lietzmann 16-17) 

[31] JHWH (hebräisch יהוה) ist der unvokalisierte Eigenname des Gottes Israels im Tanach. Zu Beginn der Zehn Gebote stellt dieser Gott sich seinem Volk wie folgt vor:

אנכי יהוה אלהיך אשר הוצאתיך מארץ מצרים מבית עבדים

לא יהיה־לך אלהים אחרים על־פני     Ex 20,2–3

„Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe.

Du sollst keine andern Götter haben neben mir.“ – Ex 20,2–3 

In der Bibel ist JHWH der gnädige Befreier und gerechte Bundespartner des erwählten Volkes Israel und zugleich der Schöpfer, Bewahrer, Richter und Erlöser der ganzen Welt.

(https://de.wikipedia.org/wiki/JHWH; Abfr.8.6.2022)

[32] Zwar lautet häufig die Erläuterung dieses Werks von Rizzo: "Adam und Eva im Paradies". Allerdings (wenn man nämlich berücksichtigt, dass sich diese Skulpturen an einem Gebäude,  an dem über Schuld/Un-Schuld entschieden wurde, aus dem die Seufzerbrücke ins Gefängnis führt, befinden) werden Mann und Frau  in einer Situation gezeigt, in der eben nicht mehr paradiesische Zustände herrschen.

Groupe sculpté La Chute d'Adam et Ève, œuvre réalisée par Antonio Rizzo en 1476 ornant le dessus du chapiteau de l'angle sud-ouest du Palais des Doges à Venise).

(Bild: Author Jean-Pol GRANDMONT; https://de.wikipedia.org/wiki/Erbsünde; Abfr. 3.3.2022]

[33] "San Jiao bedeutet „Drei, die brennen...“. Er ist ein 3-geteiltes funktionelles System ohne ein eigenes Organ und koordiniert die energetischen Yang-Wärme-erzeugenden Funktionskreise der Organe in Brust, Bauch und Unterbauch. Er reguliert dabei den Wasserhaushalt, indem er an Transformation, Verdampfung, Verteilung und Ausscheidung der Körperflüssigkeiten beteiligt ist und gewähreistet auch die Regulation der Verdauung mit Aufnahme von Nahrung und Getränken, Umwandlung, Produktion, Transport und Ausscheidung. Er reguliert dabei die Synthese von Ying-Qi und Wei-Qi für Ernährung und Abwehr. Er ist der Passageweg für das Ursprungs-Qi, die „Wurzel“ des Lebens. Auch kontrolliert er alle Hohl-und Zwischenräume im Körper und verbindet so alle Körperregionen miteinander." (Reis Arnfried, San Jiao — der Dreifache Erwärmer,  Zusammenfassung, in: Akupunktur & Aurikulomedizin | Ausgabe 1/2021)

[34] Rytina Susanne, Der eingebildete Makel, 32, in Psychotherapie heute. Seelische Erkrankungen und ihre Behandlung im 21. Jahrhundert, hrsg. von Christiane Gelitz, Schattauer 2012, ISBN 978-3-7945-2867-7, S. 32-38

[35] Rytina Susanne, Der eingebildete Makel, 32, in Psychotherapie heute. Seelische Erkrankungen und ihre Behandlung im 21. Jahrhundert, hrsg. von Christiane Gelitz, Schattauer 2012, ISBN 978-3-7945-2867-7, S. 32-38

Unter Hinweis auf obige anthropologische Charakteristik von Scham als Fixierung auf eine exzentrische Positionalität lässt sich die durch das Perikard-Prinzip erfolgende Weiter- oder Engstellung der Gefäße als Schlüssel zur Bewältigung der Scham erkennen: Die Fixierung auf eine dieser Positionen entspricht eben nicht dem Prozess der "Allostase"[7].[7] Allostase (zusammengesetzt aus dem Griechischen allo für variabel und stase für stehend, meist wörtlich mit Erreichen von Stabilität durch Änderung übersetzt) beschreibt den Prozess, durch den der Körper in Anforderungssituationen (Stress) durch physiologische und psychologische Verhaltensänderungen eine -auch zukünftige Belastungen mit einbeziehend- Stabilität aufrecht erhält. (siehe Art. 'Allostase' in Wikipedia, Abfr. 8.3.2021)

"Das Ausmaß und die Schwere einer unbehandelten Scham übersteigt bei Weitem alles, was wir uns vorstellen können, wie der Emotionsforscher und Therapeut Donald L. Nathanson (1996) provokativ anmerkt."  [7]

"Körperdysmorphe befürchten ständig, jemand könne ihren Makel entdecken.

Welche Therapieformen helfen?

Kognitive Verhaltenstherapeuten arbeiten bei KDS ähnlich wie mit Sozialphobikern vor allem an diesen Befürchtungen. Im Fokus stehen der perfektionistische Anspruch und eine übermäßige Kritik an kleinen 'Fehlern'."

"Schamarbeit beginnt damit, dass wir dieses Gefühl überhaupt wahrnehmen.

Dies wird dadurch erschwert, dass sich das Ich in einer akuten Schamsituation in einem Zustand existentieller Angst befindet. Dabei werden höhere Gehirnfunktionen wie Vernunft und Affektregulierung durch primitivere neuronale Systeme in den Hintergrund gedrängt. ...

Scham bewusst zu fühlen, wird dadurch noch erschwert, dass diese Emotion weitgehend tabuisiert ist. Selbst in Berufen, die tagtäglich massiv mit Scham arbeiten, ist sie häufig kein Thema.

Hinzu kommt, dass viele Menschen nach der Maxime erzogen wurden, mit der Alice Miller ihr Buch Du sollst nicht merken (1981) betitelt. Von klein an haben sie gelernt, Emotionen wie Scham nicht zu fühlen, sondern durch andere, weniger unerträgliche Verhaltensweisen - Abwehrmechanismen - zu ersetzen." (Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 182)

 

Diese Hinweise stehen im Kontext des zuerst 2007 erschienenen Buchs von Stephan Marks über das Schamgefühl des Menschen; darin "analysiert er sowohl Ursachen und Auswirkungen des Schamgefühls, als auch Wege konstruktiv mit dem Schamgefühl umzugehen. Marks meint, ein traumatisches „Zuviel“ an Schamgefühlen („traumatische Scham“) funktioniere ähnlich wie ein Trauma. Der Mensch würde bei akuter Scham auf sein „Reptiliengehirn“ umschalten in den so genannten Überlebensmodus und dabei seien das Denken des Großhirns und die Affektregulierung weitgehend lahmgelegt. Dies sei die neurobiologische Komponente, warum Scham schwerwiegende Folgen haben könne, die das Gehirn zu Abwehrreaktionen greifen lasse. Scham sei ein gleichwertiger Auslöser von Traumata, wie andere Auslöser auch.“ (Wikipedia-Art. "Stephan Marks"; Abfr. 28.2.2022) 

Mit dieser Parallelisierung von 'Trauma' und 'Scham' trifft Marks allerdings eine Vorentscheidung, die Scham a priori in den Kontext von 'Verletzung' stellt.(Dementsprechend sieht Marks unter den "Grundformen der Scham": "Scham infolge von Missachtung; Scham infolge von Grenzverletzung; Scham infolge des Verlusts von Zugehörigkeit; Scham infolge der Verletzung der eigenen Integrität; auch die letztgenannte "empathische Scham" bezieht sich auf Traumatisches, wie z.B. dass "ein Mensch Scham zu empfinden vermag, wenn er z.B. miterlebt, wie ein anderer erniedrigt wird." (Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S. 44 bzw. 15-47)

Die von Marks angenommene Nähe von 'Scham' und 'Trauma' zeigt sich auch in der in differentialdiagnostischer Hinsicht problematischen Assoziation von 'Scham' und 'Angst': "Tatsächlich sind bei akuter, heftiger Scham dieselben Gehirnregionen aktiv wie bei existenzieller Angst."  (Marks Stephan, Scham-die tabuisierte Emotion, Patmos Verlag 2021, ISBN 978-3-8436-1307-1, S.52) formuliert er unter Bezugnahme auf Hüther Gerald, Biologie der Angst. Wie aus Stress Gefühle werden. 12.Aufl. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2012, allerdings ohne dass er eine Seitenangabe bringt.

Es braucht daher -gerade auch wenn man Zusammenhänge erkennen will- eine differenzierendere Begrifflichkeit:

Dementsprechend besteht die Aufgabe  Hemmungen in der Bezugnahme auf das  des Gefühls ungeliebt zu sein ... wenn das Gefühl, ungeliebt zu sein, den springenden Punkt in der Lebenshemmung von Menschen ausmacht. Dies ist in allen tieferen psychischen  Störungen der Fall, besonders in denen, die dem Narzissmus zugeordnet sind. Dieses Gefühl wird verdrängt, da es so entscheidend ist ..." [2][2] Schellenbaum Peter, Die Wunde der Ungeliebten. Blockierung und Verlebendigung der Liebe, Dt. Taschenbuchverlag, München 4.Aufl. 1993, 17-18 [2] a.a.O., 14

Wozu führt diese Erkenntnis? "Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz." (Gen 3, 7b)

 

Häufig wird dieses Geschehen als "Schamschutz"  bezeichnet. Dies entspricht aber nicht der Etymologie von "Scham":

DURCH EINE AM GANZHEITLICH VERSTANDENEN  HERZBEUTEL  / PERIKARD ORIENTIERTE BEHANDLUNG

Weshalb wird der Herzbeutel/Herzhülle/Perikard als wesentlich im Kontext einer heilsamen Formung der Scham herangezogen?

Die Herzhülle wird im Rahmen der TCM einerseits als Beschützer des Herzens verstanden, wirkt also nach innen; andererseits aber ist es auch Aufgabe des Perikard, Herzensanliegen nach außen hin zu artikulieren.

Konkreter heißt das z.B., dass die u.a. auch durch die Tätigkeit des Perikard geregelte Höhe des Blutdrucks  einerseits eben orientiert sein soll am Schutz des Herzens, andererseits aber auch genügend Blutdruck da sein soll, um initiativ werden zu können.

Die Symballesthai(R)-Behandlung des ganzheitlich begriffenen Perikards setzt ein mit Techniken der Segment-Massage, nutzt dann -je nach erspürter Situation- solche der Klassischen Massage bzw. der Manuellen Lymphdrainage und sucht die salutogenen Potenzen mittels Fußreflexzonen- und Akupunkt-Meridian-Massage anzusprechen. (Näheres dazu im Detailkapitel zu Perikard-Purificatio) 

 

 

Behandelt wird daher u.a. die Oberarm-Vorderseite, ... zwischen den Köpfen des Bizeps. Da liegt auch HH 2 (Tian Quán, Himmlische Quelle): "Tian Quán verbindet die Energie von Brust und Oberarmen: Man hat sanfte, warme, liebevolle Gefühle verbunden mit dem Wunsch, diese Empfindungen auszudrücken, zu geben und zu nehmen. Manchmal wendet Tian Quán die Energie nach innen: Man lässt sich gehen und gerät in Meditationsstimmung. Man empfindet es als angenehm, alleine zu sein und niemanden zu brauchen. Man ... ist glücklich mit sich selbst." (Eckert, Tao, 227), Wird Angina pectoris auch psychisch verstanden, so ist HH2 indiziert. Griffe aus  der Segment- sowie aus der Klassischen Massage, allenfalls auch aus der Manuellen Lymphdrainage kommen hinzu.

... sowie auf der ulnaren Seite der Bizepssehne, wo HH 3 (Qu Zé, Teich in der Beuge) liegt: Er verstärkt die Wahrnehmung des Brustkorbs und der in ihm wohnenden Gefühle (Eckert, Tao, 227)

 

 So vorbereitet wird möglich in die Mitte zu gelangen und aus ihr heraus in

"Das junge Mädchen ist das erste Mal beim Gynäkologen: "Du brauchst dich nicht zu  genieren: Ich sehe dich nur mit  rein                    medizinischen Augen. Deine wundervollen Brüste, deinen  aufnahmebereiten Schoß ..." 

Weshalb sagt der Gynäkologe, dass Scham 'überflüssig' sei ? Was bewegt ihn selbst zu dieser Aussage? Wird dadurch die Untersuchung leichter? 

Und grundsätzlicher: sind die 'medizinischen Augen' objektivierende Augen? 

Und intersubjektiv gesehen: Stellt sich gerade wegen der Verobjektivierungs beim jungen Mädchen Scham ein?

Möchte sie sich vielmehr in ihrer Attraktivität ihrem Freund zeigen ?

 

Nicht nur die vielfältigen Antwortmöglichkeiten indizieren, dass es Sinn macht, sich mit dem Thema "Scham" zu beschäftigen, sondern - grundsätzlicher:

"Es  ist das Thema der Scham, mehr als jedes andere, das uns meines [Jens L. Tiedemann] Erachtens mit dem konfrontiert, was Sozialkonstruktivisten und intersubjektiv orientierte Psychoanalytiker die intersubjektive Ableitung des Selbst nennen. ... So stellt die intersubjektive Natur der Scham den Ausgangspunkt dafür dar, zu erforschen, wer wir für uns selbst sind und ob dieses Selbst Ablehnung oder Anerkennung von anderen Menschen erfährt." [60]

Für Purificatio wesentlich ist der Hinweis Wurmsers, dass "das Schamgefühl -als Reaktionsbildung- Schützerin bestimmter Ideale und Werte" sei,  ... Wo immer wir die Scham als αίδώϛ in den Hochkulturen antreffen, findet sie sich als Behüterin des Kerns der Identität; sie schützt gegen die Kompromittierung der Integrität (Rangell) und ist ein Motiv der Treue sich selbst gegenüber (Wurmser, S.87 ff.)

"Werden Sie sich ihrer 'Schutzspannung' bewusst und lassen Sie los. 

Wann immer wir uns 'unter fremder Beobachtung' fühlen - bei Partys, Besprechungen, Prüfungen oder auf der Bühne- erhöht sich unsere Muskelspannung. Um nicht 'verletzt' zu werden, bauen wir unbewusst eine 'Schutzspannung' auf. Wir fühlen uns dann verkrampft, linkisch, unnatürlich. Um dem zu entgehen, müssen wir lernen, ganz bewusst unsere Muskeln zu entspannen, die Überspannung loszulassen. Schauspielprofis tun dies vor jeder Probe und vor jeder Vorstellung -die Profitechnik nennt sich Progressive Muskelrelaxation." (so Michael Weger, Intendant der neuenbühnevillach, Prof. für Stimme, Sprache und Schauspiel, Autor, Schauspieler, Regisseur, Persönlichkeitslehrer und dazu noch künstlerischer Leiter des Schauspiellehrgangs, der seit 2018 in der CMA beheimatet ist, in [2001]).

In diesem Zitat werden Situationen, die sich nacheinander ereignen ineinander geschoben: 'Die fremde Beobachtung' findet eben während einer Vorstellung statt und ist auch als solche eben nicht änderbar. Demenentsprechend ist es auch für diese Situation nicht sinnvoll zu lernen sich zu entspannen. Vielmehr brauchte es ein Umgehenlernen mit der Beobachtungssituation - und der häufig damit verbundenen Scham. Das bedeutet freilich nicht, Scham als solche abzuschaffen. Es bedeutet allerdings zu lernen, die missbräuchliche Verwendung der Scham zur Verdeckung von Objektiviertem aufzugeben.[59]